Der "Medienbauer" von Matthias Ulmer - ein Jubiläumsband
Dies ist anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Verlags Eugen Ulmer im Jahr 2018 ein ganz besonderer Jubiläumsband: Der Verleger Matthias Ulmer schafft es, im Medienbauer zur Geschichte der eigenen Familie und des Verlags noch die Historie des Buchhandels, der Schrifttypen, des Gartenbaus, der Landwirtschaft und des Naturschutzes aufzuarbeiten – er kombiniert die Geschichte der Medienbranche mit der der Wirtschaftszweige, für die der Verlag Medien macht.
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Das Buch ist mit viel Hintergrundwissen geschrieben, verständlich, unterhaltsam und auch humorvoll verfasst. Man erfährt die Überlegungen des Verlegers zu den jeweiligen Themen und dem herrschenden Zeitgeist. Der erste Teil des Buchs beschäftigt sich mit der Familien- und Verlagsgeschichte in den Jahren von 1918 bis zum Ende des Krieges 1945. Ulmer schildert nicht nur die historischen Fakten, sondern forstet auch das damalige Verlagsprogramm auf „verdächtige“ Titel durch und setzt sich mit vier Büchern aus der Zeit kritisch auseinander. Es folgen die Jahre mit Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Wiedervereinigung und der fortwährenden Digitalisierung - eine Herausforderung für die Zukunft.
In den beiden folgenden Abschnitten hält das Buch die Geschichte des Naturschutzes und der Landwirtschaft parat. Speziell die auf schwarzem Untergrund gedruckten „Exkurse“ bereiten im gesamten Buch Freude. Sie sind kleine Geschichten am Rande: Wie der Verlag zu den Schafen kam, die Stellung der Frau im Verlag von der Gründung bis heute oder ein kleiner Vergleich zwischen „Gartenlaube“ und „Landlust“ machen Lust auf mehr.
„Das Wissen um die Vergangenheit ist vielleicht nicht notwendig, um im Heute richtig zu handeln. Aber es bereichert uns und hilft uns, Dinge einzuordnen, Krisen zu relativieren, aber auch in Entwicklungen Risiken zu erkennen“, heißt es in der knapp gehaltenen Einleitung. Besser kann man den Grund, sich mit den fast 800 Seitendes „Medienbauer“ auseinanderzusetzen, nicht beschreiben.
Ein Interview mit Matthias Ulmer aus dem Börsenblatt Januar/2019 finden Sie hier.
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