Erste systematische Bestandserfassung der Mauereidechse
Ausgehend von dem städtischen Bauvorhaben im Stuttgarter NeckarPark haben Experten im vergangenen Jahr erstmalig die Bestände der Mauereidechse im Stadtgebiet untersucht. Nun liegt das Gutachten vor: Die Bestände der Art sind mit hochgerechnet 140.000 erwachsenen Tieren größer als bisher angenommen.
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Sieben Herpetologen hatten auf zirka 143 Hektar das Vorkommen der streng geschützten Art intensiv überprüft, weitere 275 Hektar wurden in Augenschein genommen. Die Tiere sind vor allem in warmen und trockenen Bereichen zu finden, aber auch in Hochlagen wie dem Birkenkopf. Auch Ersatzhabitate für mögliche Umsiedlungsmaßnahmen im Rahmen von Bauvorhaben wurden für das Gutachten untersucht. Die Experten stellten dabei fest, dass die untersuchten Flächen bereits von Zaun- und Mauereidechsen besiedelt sind und damit als Ersatzhabitate ausfallen.
Die Ergebnisse des Gutachtens sollen auch in zukünftige städtebauliche Projekte einfließen. Die unerwartet hohen Bestandszahlen sollen allerdings kein Freifahrtschein für Bauherren sein. So betont Dr. Detlef Kron, Leiter des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung: „Zentral ist eine stabile Gesamtpopulation und ein günstiger Erhaltungszustand der Mauereidechse. Dies wird die Stadt selbstverständlich achten.“ Ausnahmeregelungen seien aber denkbar.
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