Folgen der Hitzewelle: Umweltministerium fordert Drosselung der Flusswassernutzung zur Kühlung
Durch die anhaltende Hitzewelle in Deutschland erwärmen sich die Gewässer des Landes ungewöhnlich stark. Der Rhein hat inzwischen eine Durchschnittstemperatur von 28 Grad Celsius erreicht. Dies hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Fische im Gewässer.
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Auf Grundlage der Süßwasserqualitätsverordnung müssen Großeinleiter wie die BASF in Ludwigshafen oder das Kraftwerk Mainz-Wiesbaden die Nutzung von Flusswasser zur Kühlung ihrer Anlagen einzuschränken. Auch sollen vorgesehene Revisionsarbeiten, die die Produktion und damit den Wasserverbrauch vorübergehend stoppen, nun vorgezogen werden.
Umweltministerin Ulrike Höfken erklärt diesen Schritt: „Das warme Wasser hat negative Auswirkungen auf das Ökosystem im Fluss: Gewässerorganismen verfügen nicht über die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur zu selbst zu regulieren. Die Folge daraus ist, dass sie kräftiger atmen müssen. Für Fische und für Wirbellose wie etwa Muscheln ergibt sich hieraus eine zunehmend gefährliche Stresssituation. Dabei wird auch das Immunsystem der Tiere in Mitleidenschaft gezogen, so dass die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten steigt.“
Langfristig befürchtet Höfken auch eine Veränderung des Artenspektrums durch die Wassererwärmung. Fische würden dadurch in ihrem Wanderverhalten beeinflusst, und bei zu hohen Wassertemperaturen könne es auch zu Fischsterben kommen, wie Meldungen aus der Schweiz belegen. Dies sei aufgrund des Sauerstoffgehalts in rheinland-pfälzischen Gewässern zwar momentan nicht zu erwarten, trotzdem müssten insgesamt die Anstrengungen im Klimaschutz deutlich verstärkt werden, betont Höfken.
Neben der Erwärmung der Gewässer führt die starke Sonneneinstrahlung auch zu weiteren Problemen. So hat die Entwicklung von Blaualgen an Rhein und Mosel stark zugenommen, auch Badeseen sind betroffen. Daher werden die Gewässer momentan engmaschiger beprobt, um Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung zu vermeiden.
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