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Neuer Atlas

Menge weltweit eingesetzer Pestizide steigt weiter

Die Menge der weltweit eingesetzten Pestizide ist seit 1990 um 80 % gestiegen, in einigen Regionen wie Südamerika sogar um fast 150 %. Das ist eines der Ergebnisse, die der nun erschienene „Pestizidatlas 2022“ der Heinrich-Böll-Stiftung, des BUND und des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN Germany) aufzeigt. Sie finden den Atlas zum Download unter NuL4262.

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Auch in der EU liegt der Einsatz von Pestiziden mit rund 350.000 t auf hohem Niveau. In Deutschland werden zwischen 27.000 und 35.000 t Pestizidwirkstoffe pro Jahr verkauft. Die Menge schwankt vor allem aufgrund von Witterungsbedingungen und aufgrund von unterschiedlichen Preisen für Agrar- und Pestizidprodukte.

Der Einsatz von Pestiziden führt zu anhaltenden Belastungen von Mensch, Natur und Umwelt. So lassen sich an Luftmessstellen Pestizide nachweisen, die bis zu 1.000 km weit entfernt ausgebracht wurden. Auch in Naturschutzgebieten finden sich Pestizidrückstände. Insbesondere Gewässer in der Nähe landwirtschaftlich genutzter Gebiete weisen hohe Pestizidbelastungen auf. Meeressäuger an deutschen Küsten sind bis heute mit Pestiziden belastet, die seit 40 Jahren verboten sind. Eine fatale Wirkung hat der Einsatz von Pestiziden auf die biologische Vielfalt: konventionell bewirtschaftete Äcker weisen nur 3 % der floristischen Artenvielfalt auf, die auf Äckern zu finden ist, die noch nie mit Pestiziden behandelt wurden. Auf biologisch bewirtschafteten Äckern liegt die Vielfalt mit 53 % erheblich höher.

Die Verfasser des Pestizidatlas fordern daher die Bundesregierung zu einer Trendumkehr auf. „Der Verlust der Artenvielfalt weltweit, aber auch in Deutschland ist dramatisch und kann nur gestoppt werden, wenn der Einsatz von Ackergiften deutlich reduziert wird“, erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. „Hierzu erwarten wir gesetzgeberisches Handeln von der neuen Bundesregierung. Dabei muss die Gesamtmenge der Pestizide um 50 % gesenkt und besonders gefährliche Pestizide verboten werden. Es müssen innerhalb der jetzigen Legislaturperiode konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, um die Erfolge der Pestizidreduktion zu kontrollieren. Entscheidend dabei ist, dass die landwirtschaftlichen Betriebe dabei unterstützt werden mit weniger Pestiziden wirtschaftlich tragfähig zu arbeiten. Weniger Pestizide und mehr biologische Vielfalt auf dem Acker soll sich für alle Betriebe lohnen.“

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