Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Schutz von Waldinsekten

Verschollene Arten in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt

Im Herbst 2018 startete die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern mit „InsHabNet“ ein vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördertes Modellprojekt zum Schutz von Waldinsekten, deren Populationen durch fragmentierte Lebensräume als gefährdet gelten. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung, Optimierung und Umsetzung von Schutzstrategien für durch Lebensraumfragmentierung gefährdete Insektenpopulationen mit Maßnahmen eines wirkungsvollen Biotopverbundes in und außerhalb von Wäldern. Jetzt liegt eine erste Auswertung der entomologischen Untersuchungen vor – ein Zwischenergebnis mit Überraschungen.
Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Der Braunkolbige Braun-Dickkopffalter ist eine der im Projekt registrierten Arten.
Der Braunkolbige Braun-Dickkopffalter ist eine der im Projekt registrierten Arten. Christian Cords
Artikel teilen:

Um herauszufinden, ob sich aus der zurückliegenden Zurückdrängung und Verinselung von Wäldern Rückschlüsse auf das Aussterben von Arten ziehen lassen, zählten Entomologen an 50 Standorten – je zur Hälfte in einem zusammenhängenden Laubmischwald und einer angrenzenden Offenlandschaft mit Waldfragmenten, Gehölzen und Einzelbäumen – Käfer, Schmetterlinge und Stechimmen. Erfasst wurden neben der Artenvielfalt auch die Häufigkeit einzelner Arten, das Vorkommen von Spezialisten sowie seltener und gefährdeter Arten.

Überraschend gelangen den Entomologen auch Neufunde von fünf Käfer- und sechs Stechimmen-Arten. Zudem entdeckten sie eine kleine Käferart aus der Familie der Kurzflügler, die bislang für den mitteleuropäischen Raum noch gar nicht dokumentiert war. Überdies fanden sie Arten wieder, die auf dem Territorium von Mecklenburg-Vorpommern seit 20, einige sogar seit 80 Jahren nicht mehr nachgewiesen wurden.

Aus der Gruppe der Alt- und Totholzkäfer konnten bei der Zählung sogar sechs Urwaldrelikt-Arten nachgewiesen werden, wie Dr. Ingo Brunk aus dem Fachgebiet Forstliches Versuchswesen der Landesforstanstalt MV berichtet. Sie seien allerdings nicht Relikte eines Urwaldes, sondern Zeiger-Arten für ein ununterbrochenes Vorhandensein von Wald mit alten Bäumen, hohem Totholzanteil und wertvollen Waldstrukturen.

Insgesamt wurden mehr als 940 Käferarten, 335 Spinner-, Spanner- und Eulenfalter nachgewiesen. Außerdem wurden 233 Stechimmen-Arten gezählt, davon 107 Wildbienen- und 126 Wespen-Arten.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren