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Verhaltensbiologie

Hummeln bringen Pflanzen schneller zur Blüte

Infolge des Klimawandels treten vermehrt Anomalien in der Blütezeit von Pflanzen auf. Dies birgt eine Unsicherheit in der jahreszeitlichen Abstimmung zwischen pollensammelnden Insekten und den von ihnen bestäubten Pflanzen. Nun wurde ein ungewöhnliches Verhalten von Hummeln entdeckt, das die zeitliche Abstimmung zwischen den Pollensammlerinnen und den von ihnen bestäubten Pflanzen verbessert: Wenn Pollen Mangelware sind, beschädigen Hummeln Blätter von Blütenpflanzen so, dass diese schneller blühen. Das zeigt ein ETH- Forschungsteam unter der Leitung von Consuelo De Moraes und Mark Mescher.
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Die Forschenden zeigten in einer im Fachmagazin „Science“ veröffentlichten Studie (Webcode NuL4196 ) auf, dass Hummelarbeiterinnen mit ihren Mundwerkzeugen in die Blätter von blütenlosen Pflanzen kneifen. Der daraus entstandene Schaden regt die Pflanzen zur Produktion neuer Blüten an, die früher blühen als diejenigen von Pflanzen, denen Hummeln diese Initiale nicht gegeben haben. Die Wissenschaftler versuchten, die Schadensmuster der Hummeln manuell zu verursachen, um den Effekt auf die Blütezeit zu reproduzieren. Aber obwohl beide Pflanzenarten nach diesem Eingriff etwas früher blühten, war der Effekt nicht annähernd so stark wie der durch die Hummeln verursachte. De Moraes vermutet deshalb, dass innerhalb der Pflanze ein chemisches Signal beteiligt sein könnte.

Das ETH- Forschungsteam konnte das Verhalten der Hummeln auch unter natürlicheren Bedingungen beobachten. Die Insekten reduzierten das Verhalten jedoch konsequent, wenn ihnen die Forschenden mehr Blüten zur Verfügung stellten. Darüber hinaus verbissen nicht nur die Zuchthummeln aus den Versuchskolonien die Pflanzenblätter. Auch mindestens zwei Arten Wildhummeln schädigten die Blätter von Pflanzen auf den Versuchsflächen. Andere nahverwandte Bestäuberinnen wie Honigbienen zeigten jedoch kein solches Verhalten.

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