Die Chancen der Corona-Krise nutzen: Nachhaltige Geschäftsmodelle nach dem Shutdown
- Veröffentlicht am

Geht nicht, gibt's nicht!
Ein Weiter-so-wie-bisher mag das Einfachste sein. Die finanziellen Summen, die jetzt kurzfristig bewegt werden, zeigen eines: EinGeht nicht! als Totschlag-Argument gegen unbequeme Neuerungen gibt's künftig nicht mehr so einfach. Auch unpopuläre, im übertragenen Sinne schmerzhafte Kursänderungen können gesellschaftlich akzeptiert werden, wenn ihre Notwendigkeit verstanden wird. Das Umweltbundesamt weist aktuell darauf hin, dass „die Auswirkungen der Erderhitzung, die viel zu hohen Ressourcenverbräuche, die weit über die planetaren Belastungsgrenzen gehen, die schwindende Artenvielfalt ... die noch viel größeren Herausforderungen für unsere Zivilisation“ in der aktuellen Zeit nicht aus den Augen verloren werden dürften. Und weiter: „Die aktuelle Corona-Krise bietet die einmalige Chance, die aktuellen Geschäftsmodelle zu überdenken und den wirtschaftlichen Neuanfang nachhaltiger und zukunftsfähiger zu gestalten.“ Zum Beispiel so: Ein Bündnis von 54 Organisationen hat Anfang April ein Bilanzpapier vorgelegt, das auf die Krisenanfälligkeit des auf den Weltmarkt orientierten Ernährungs- und Agrarsystems hinweist. Es fordert eine grundlegende Neuorientierung der Agrar-, Klima- und Bioökonomiepolitik mit mehr Kohärenz der Politik und einer stärkeren Berücksichtigung der Agrarökologie.
Weichenstellungen liegen auf Eis
Deutschland hat die Chance, mit Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli die Weichen zu stellen. Aber im Gegenteil: Vielerorts stehen die Zeichen auf Rückschritt – wie wir auch in diesem Heft zeigen: Manche Akteure missbrauchen Corona für Lobbying, um den Green Deal der EU-Kommissionspräsidentin abzuwenden und Maßnahmen der Düngeverordnung hinauszuzögern; die neue Biodiversitätsstrategie der EU, die neue GAP und die Farm-to-fork-Strategie verzögern sich (Seite 218 f.). Wie wichtig ein besserer Naturschutz ist, zeigen auch Studien, dass schrumpfende Lebensräume und damit einhergehende Verhaltensveränderungen von Tieren zum Risiko der Übertragung von Krankheiten von Tieren auf Menschen beitragen (Seite 213).
Vegetationsdynamik, Flussdynamik, Buchenwälder
Coronafrei hingegen sind die Themen der drei Hauptbeiträge: Die erste Studie zeigt, wie stark sich die Vegetation über 32 Jahre in einem Auenwald der Pfälzer Rheinaue verändert. Im zweiten Beitrag wird deutlich, wie wichtig eine natürliche Flussdynamik in alpinen Flussökosystemen wirkt, um gefährdete Heuschreckenarten und damit charakteristische Lebensgemeinschaften in FFH-Lebensraumtypen zu erhalten – da gibt es Synergien mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Und Beitrag drei wertet Daten des alternativen Waldzustandsberichts aus, um eine Rote Liste der Buchenwälder zu entwickeln – für deren weltweiten Erhalt wir in der Verantwortung stehen.
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot
Als Abonnent:in von Naturschutz und Landschaftsplanung erhalten Sie pro Kalenderjahr 100 Euro Rabatt auf Ihr Stellenangebot im Grünen Stellenmarkt.
mehr erfahrenNoch kein Abo? Jetzt abonnieren und Rabatt für 2025 sichern.
zum Naturschutz und Landschaftsplanung-Abo
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.