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Insekt des Jahres

Kuratorium wählt den Schwarzblauen Ölkäfer

Im Haus der Natur in Potsdam wurde der Schwarzblaue Ölkäfer(Meloe proscarabaeus) zum Insekt des Jahres 2020 gekürt. Das Kuratorium unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Thomas Schmitt, Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut in Müncheberg, und der Schirmherrin Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, prämierte die Käferart aus einer Reihe von Vorschlägen. Der Schwarzblaue Ölkäfer wurde in der Menschheitsgeschichte aufgrund seines im Körper enthaltenen Reizgiftes Cantharidin als Heiltier, aber auch für Giftmorde verwendet.
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Der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus)
Der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus)Frank Hecker Naturfotografie
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„Mit dem Schwarzblauen Ölkäfer haben wir die vierte und eine ganz besondere Käferart zum ‚Insekt des Jahres‘ gekürt. Dieser schwarz-blau glänzende Sechsbeiner ist seit 4.000 Jahren Bestandteil unserer Kultur. Das Reizgift Cantharidin im Körper der Käfer wurde gegen eine Fülle von Krankheiten verwendet – bereits 1550 vor Christus wird im altägyptischen Papyrus EBERS das wahrscheinlich älteste Ölkäferpflaster beschrieben, welches wehenerzeugend wirken sollte“, begründet Prof. Dr. Thomas Schmitt, Direktor des Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg und Vorsitzender des Kuratoriums, die Wahl.

Trotz seiner enormen Vermehrungskraft – ein einzelnes Weibchen kann fünf- bis sechsmal im Abstand von ein bis zwei Wochen je 3.000 bis 9.500 Eier legen – wird der Schwarzblaue Ölkäfer in Deutschland in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. „Ursache der Bestandabnahme ist an erster Stelle der Lebensraumverlust, aber auch der Straßenverkehr. Da ihre Entwicklung vom Ei zum ausgewachsenen Tier sehr störungsanfällig ist, können schon kleine Veränderungen zu großen Ausfällen führen“, ergänzt Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard Klausnitzer, Entomologe und Mitglied des Kuratoriums.

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