Aktuell 105 Rudel in Deutschland
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Zum ersten Mal seit der Ausrottung der Art in Deutschland konnten zudem in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein jeweils einzelne territoriale Wölfe bestätigt werden. Weitere territoriale Vorkommen konnten in Thüringen und Bayern nachgewiesen werden. Die meisten Wolfsrudel leben in Brandenburg (41), gefolgt von Sachsen (22) und Niedersachsen (21). Darüber hinaus wurden 25 Wolfspaare und 13 sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen.
Demzufolge ist die Zahl der in Deutschland lebenden Wölfe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (77 Rudel, 40 Paare und 3 Einzelwölfe) wesentlich angestiegen. Der BUND lobt diese Entwicklung: „Die Entwicklung der Wolfsbestände ist ein gutes Zeichen“, erklärte Magnus Wessel, Leiter der Naturschutzpolitik des BUND. „Mit rund 273 erwachsenen Wölfen ist die Art in Deutschland aber noch immer weit von einem günstigen Erhaltungszustand von 1.000 erwachsenen Tieren entfernt.“ Gleichzeitig kritisiert der BUND die lauter werdenden Stimmen für den pauschalen Abschuss von Wölfen. „Forderungen nach präventiven Abschüssen ganzer Rudel, nach wahllosen Quotenjagden und wolfsfreien Zonen, haben damit einen klaren Dämpfer erhalten“, so der Artenschutzexperte des BUND. „Der wahllose Abschuss von Wölfen ist kein Ersatz für Herdenschutz, mit EU-Recht unvereinbar und zudem unwirksam, da jederzeit neue Wölfe einwandern können.“ Tatsächlich problematische Wölfe könnten auch nach heutiger Rechtslage bereits getötet werden. Daher sind auch Änderungen der Gesetzeslage nicht zielführend. Die komplette Stellungnahme des BUND finden Sie unter dem Webcode NuL4196.
Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) forderte, Bezug nehmend auf die Veröffentlichung der aktuellen Bestandszahlen, den notwendigen Herdenschutz entsprechend zu fördern. „Ein Zusammenleben von Wölfen, Menschen und Weidetieren ist möglich, wenn der Herdenschutz funktioniert. Guter Herdenschutz muss erst wieder erlernt werden, er ist eine zusätzliche zeitliche und finanzielle Herausforderung insbesondere für Schäfer. Für die gesellschaftlich anerkannten Leistungen sollte die Schäferei mit ausreichend finanziellen Hilfen unterstützt werden“, erläuterte der LBV-Landesfachbeauftragte Dr. Andreas von Lindeiner.
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