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Klima und Artenvielfalt

Bundeskabinett hebt Stickstoff auf die politische Agenda

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Berlin (BMUB/SRU). Das Bundeskabinett hat einen Bericht zum Stickstoffeintrag in die Umwelt beschlossen. Damit wird das Thema Stickstoff erstmals umfassend auf die politische Agenda gehoben, teilte das Bundesumweltministerium mit. Stickstoff stelle eine zunehmende Belastung für Wasser und Ökosysteme dar. Er beeinträchtige das Klima, die Luftqualität und die Artenvielfalt. Ziel der Bundesregierung sei es, durch einen sektorenübergreifenden Ansatz Stickstoff auf ein umwelt- und gesundheitsverträgliches Maß zu reduzieren.

Das Bevölkerungswachstum, der steigende Konsum stickstoffhaltiger Lebensmittel, der wachsende Energiebedarf und der zunehmende Individualverkehr ließen die Stickstoff-Emissionen global betrachtet anwachsen, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Die planetare Belastungsgrenze für Stickstoff werde seit Jahren überschritten. Belastungen durch Stickstoff zeigten sich z.B. im hohen Nitratgehalt im Grundwasser oder insbesondere in Städten durch Stickstoffdioxidbelastungen in der Luft. Erst wenige Tage zuvor hatte das Umweltbundesamt mit einer aktuellen Studie nachgewiesen, dass über 27 % der Grundwasserkörper den Grenzwert von 50 mg/l Nitrat überschritten.

Nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Umwelt-, Landwirtschafts-, Ernährungs-, Energie-, Verkehrs-, Gesundheits-, Verbraucherschutz-, Bildungs- und Forschungspolitik könne es gelingen, Stickstoffeinträge weiter zu reduzieren, heißt es in dem Bericht der Bundesregierung. Hendricks kündigte die Entwicklung eines Aktionsprogramms zur konkreten Stickstoffminderung an. Derzeit würden jährlich noch ca. 1,6 Mio. Tonnen reaktiver Stickstoffverbindungen in die Umwelt eingetragen. Die Hauptverursacherbereiche für Stickstoff-Emissionen seien die Landwirtschaft (63 %), der Verkehr (13 %), Industrie und Energiewirtschaft (15 %) sowie Abwasserbehandlung und Oberflächenablauf (9 %).

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) forderte, das Aktionsprogramm zügig zu entwickeln, um vom Wissen zum Handeln zu kommen. „Mit dem Stickstoffbericht erkennt die Bundesregierung an, dass die viel zu hohen Stickstoffeinträge ein drängendes Umweltproblem sind“, sagte Prof. Claudia Hornberg, Vorsitzende des SRU. Maßnahmen zur Minderung der Stickstoffeinträge würden seit Jahren diskutiert, aber nur halbherzig umgesetzt. Das Gremium hat dazu in seinem Sondergutachten „Stickstoff: Lösungsansätze für ein drängendes Umweltproblem“ zahlreiche Vorschläge unterbreitet.

Der Stickstoff-Bericht steht zum Download bereit unter www.bmub.bund.de/N54185 , das SRU-Sondergutachten unter www.umweltrat.de.

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