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33. Deutscher Naturschutztag bezieht Position

Magdeburg (DNT). Mit der Verabschiedung der „Magdeburger Erklärung“ endete Mitte September in der Landeshautstadt Sachsen-Anhalts der 33. Deutsche Naturschutztag. Die rund 750 Teilnehmer der größten Fachtagung des Naturschutzes in Deutschland forderten insbesondere eine Neuausrichtung der Landwirtschaft, eine konsequentere Sicherung der Schutzgebiete und ein Zusammendenken von Naturschutz und sozialen Fragen:

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Landwirtschaft neu ausrichten: EU, Bund und Ländern sollten Naturschutzfinanzierung und Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) grundlegend reformieren, um die nationalen und internationalen Biodiversitätsziele zu erreichen. Zur Integration von Naturschutzbelangen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sei ein langfristig angelegter, fachlich und finanziell attraktiv ausgestalteter, unbürokratischer EU-Naturschutz-Fonds zu entwickeln. In der Agrarförderung müsse der Grundsatz „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ gelten.

Natura 2000 konsequent umsetzen: Bund und Länder müssten das Thema stärker vorantreiben. Die EU-Kommission solle den „Fitness Check“ der EU-Naturschutzrichtlinien entsprechend den Ergebnissen der Evaluierungsstudie nutzen, einen umfassenden und konkreten Aktionsplan zur Behebung der Umsetzungsdefizite der Richtlinien und von Natura 2000 zu entwickeln und gemeinsam mit den Mitgliedstaaten zu verwirklichen.

Schutzgebiete sichern, grüne und blaue Verbundachsen schaffen: Das Schutzgebietssystem in Deutschland müsse gestärkt und ergänzt werden. Bestehende Schutzgebiete sollten qualitativ fortentwickelt und aufgewertet werden, beispielsweise durch Extensivierung der Landnutzung. Der DNT forderte weiter, Lücken im Schutzgebietssystem zügig zu identifizieren und durch die konsequente Ausweisung weiterer Schutzgebiete sowie durch die Realisierung des länderübergreifenden Biotopverbundsystems zu schließen – zu Lande und zu Wasser.

Biologische Vielfalt und ökologische Leistungen in der Kulturlandschaft stärken: Der DNT forderte von Bund, Ländern und Kommunen, die Erhaltung der Biodiversität und ökologischen Leistungen als Querschnittsaufgabe in alle Politikbereiche aufzunehmen und als strategisches Ziel festzuschreiben.

Naturschutz und soziale Fragen zusammen denken: Bund und Ländern sollten integrative Strategien für die Politikbereiche Natur und Umwelt, Gesundheit, Bildung, Soziales und Stadt­entwicklung erarbeiten. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssten Zugang zu Natur­erleben erhalten und am Naturschutz teilhaben können.

Jugendengagement nachhaltig unterstützen: Der DNT forderte mehr Wertschätzung und Anerkennung für ehrenamtliches Engagement sowie die Stärkung von Freiwilligendiensten in Bund und Ländern, beispielsweise das Freiwillige Ökologische Jahr. Eine fundierte Vermittlung von Artenkenntnissen sei (wieder) konsequent in die Lehrpläne von Schulen und Hochschulen aufzunehmen.

Der vollständige Text der „Magdeburger Erklärung“ ist unter http://www.deutscher-naturschutztag.de zu finden.

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