Kurz & Bündig
BODENSEE: Um 0,9°C hat sich das Wasser des Bodensees in den letzten 50 Jahren erwärmt, die Wasserstände sind niedriger geworden – mit messbaren Folgen für die Wasserschichtung, den Nährstoff- und Sauerstoffaustausch und die Ufererosion. Das sind Ergebnisse der seit den 1920er-Jahren durchgeführten Forschungen des Instituts für Seeforschung der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). Als Hauptursache gilt der Klimawandel.
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EEG-NOVELLE: Fördergelder für erneuerbare Energien werden künftig per Ausschreibung vergeben. Die effizientesten und kostengünstigsten Anbieter erhalten den Zuschlag. Kleine Solaranlagen bis 750kW sind davon ausgenommen. Das regelt die Novelle des EEG-Gesetzes, die das Kabinett beschlossen hat. Die Ausbau-Mengenziele bleiben zwar unverändert, jedoch werden in §4 („Ausbaupfad“) jährliche Zubaumengen für bestimmte Zeiträume festgelegt. Dies wird die Dynamik des EE-Ausbaus bremsen. Neu in der Zielformulierung wurde aufgenommen, dass der EE-Ausbau netzverträglich erfolgen solle. Nun werden der Bundestag und die Ausschüsse über den Entwurf beraten.
NATURMONUMENT: Das Grüne Band Thüringen soll mit 763km Länge und 6800ha Fläche zu Deutschlands erstem großflächigen Nationale Naturmonument werden. „Das Grüne Band bietet eine einzigartige Verbindung von Natur und Geschichte“, erklärte die Thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund im Kabinett. Vielfältige Biotope böten Lebensraum für ca. 1.200 Tier- und Pflanzenarten der Roten Listen Deutschlands. Diesen Schatz gelte es zu bewahren. Gleichzeitig solle der ehemalige Grenzstreifen als lebendiges Zeugnis der jüngeren deutschen und europäischen Geschichte langfristig erlebbar bleiben.
HOCHWASSER: 500 Mio. € Schaden richten Hochwässer derzeit jährlich in Deutschland an. Ohne entsprechende Anpassungsmaßnahmen könnte sich diese Summe künftig vervielfachen, zeigt eine Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Berücksichtigt für das Schadenspotenzial wurden jedoch nur Eigenheime und kleine Betriebe, nicht aber Großbetriebe oder etwa Kraftwerke, die fast immer in Flussnähe angesiedelt sind. In der Realität liegen die Schadenskosten deshalb meist noch höher, schreibt das PIK.
KULTURGÜTER: „Natur schützt Kultur“ – eine Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unter diesem Titel hat nachgewiesen, dass die bestehenden europäischen Naturschutzrichtlinien beim Erhalt von UNESCO-Welterbestätten eine entscheidende Rolle spielen. Mit zahlreichen Fallbeispielen weist sie nach, dass viele Welterbestätten direkt oder indirekt durch die Schutzgebiete und Regelungsmechanismen von Natura 2000 geschützt und in ihrer Bedeutung gestärkt werden. Geschützt würden dabei auch die Flächendenkmäler oder kulturhistorisch und architektonisch bedeutsame Städte umgebenden Puffer- oder Schutzzonen, so im Oberen Mittelrheintal, im Gartenreich Dessau-Wörlitz, um die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin, bei der Klosterinsel Reichenau und im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Jörg Nitsch, stellvertretender BUND-Vorsitzender, hob hervor: „Die UNESCO-Welterbekonvention gehört zu den Völkerrechtsabkommen mit der größten Zahl an Vertragsstaaten und dem höchsten Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung. Damit ist sie ein hervorragender Werbeträger für mehr Natur- und Kulturschutz nicht nur in Deutschland.“
TORFMOOS: In einem weltweit einmaligen Feldversuch hat die Universität Greifswald zusammen mit dem Torfwerk Moorkultur Ramsloh sowie der Universität Rostock erfolgreich den Anbau von Torfmoosen (Sphagnum spec.) auf wiedervernässten, zuvor als Grünland genutzten Hochmoorflächen erprobt. Die Torfmoose eignen sich zur Herstellung von Pflanzerde, gleichzeitig ist der Anbau mit deutlich weniger Klimagas-Emissionen verbunden als die Grünlandnutzung. Zudem bietet er einen Lebensraum für moortypische Tier- und Pflanzenarten.
BIODIVERSITÄT: Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig hat sich mit Erfolg um eine weitere Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) beworben. Das Fördervolumen steigt gegenüber der ersten Förderperiode um 32 % und liegt nun bei 36,5 Mio. € über einen Zeitraum von vier Jahren. Mittlerweile arbeiten über 250 Forscher(innen) an den Standorten Halle, Jena und Leipzig. In den knapp vier Jahren seit seiner Gründung ist iDiv zu einem weltweit führenden Forschungszentrum gewachsen. iDiv-Wissenschaftler haben bereits 700 wissenschaftliche Arbeiten publiziert – leider kaum für die nationale Praxisanwendung, da es dafür keine Pluspunkte in der Evaluierung gibt.
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