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Deutsche mögen Wildnis

Berlin/Bonn (BfN). Die Deutschen mögen Wildnis, sind für naturnahe Wälder und Flussauen und sie lehnen Gentechnik in der Natur ab. Das sind einige Ergebnisse der neuen Naturbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, in Bonn vorgestellt haben.

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„Wilde Natur ist nicht nur für Tiere und Pflanzen unverzichtbar, sondern auch für uns Menschen“, erklärte die Ministerin. Die Deutschen seien Naturliebhaber: „Das gibt uns Rückenwind für unsere Ziele, der Natur wieder mehr Flächen zurückzugeben. Die Studie zeigt auch, wie wichtig den Menschen natürliche Flussauen, Wiesen und Weiden sind. Das ist ein Grund mehr, sich für diese wichtigen Lebensräume einzusetzen, die uns neben ihrer Schönheit auch viele andere Vorteile bringen wie sauberes Wasser, Artenvielfalt oder Klimaschutz. Was die Deutschen zu Recht nicht wollen, sind gentechnisch veränderte Pflanzen.“

BfN-Präsidentin Jessel sagte: „Die Deutschen haben offenbar ein gutes und realistisches Gespür für die nachhaltige Nutzung der Natur. 93 % der Befragten sind der Auffassung, dass die Natur nur so genutzt werden darf, dass die Vielfalt und ihre Lebensräume auf Dauer gesichert sind sowie die Eigenart und Schönheit der Landschaften erhalten bleibt. Die Mehrheit der Deutschen ist zudem dafür, beim Hochwasserschutz vor allem den Flüssen mehr Raum zu geben.“

Zum Thema Wildnis hätten bisher keine bundesweit repräsentativen Informationen vorgelegen. Knapp zwei Drittel der Deutschen gefalle Natur umso besser, je wilder sie ist. Das gelte besonders für die Wälder. Es bestehe ein ausgeprägter Wunsch, mit Wildnis in Kontakt zu kommen: Vier von fünf Personen wollten, dass die Wildnis in Deutschland für Menschen zugänglich ist. Dass ein solcher Kontakt nur unter bestimmten Voraussetzungen geschehen kann, damit Wildnis auch weiterhin erhalten bleibt, sei den meisten bewusst: Nur eine Minderheit von 11 % spricht sich für einen ungehinderten Zugang aus, 68 % befürworten entsprechende Regelungen.

Wildnis finde sich in Deutschland vor allem in den inneren Schutzzonen der Nationalparks. Die Studie belege, dass diese von einem Großteil der Bevölkerung geschätzt werden: 95 % sind der Meinung, dass sie Tiere und Pflanzen schützen. Eine große Mehrheit stimmt zu, dass Nationalparks Arbeitsplätze schaffen, gut zu Deutschland passen und die Region aufwerten. Lediglich 21 % sehen durch Nationalparks ein Risiko für die Forstwirtschaft und nur 16 % sehen in ihnen eine Gefahr für die landwirtschaftliche Nutzung.

Eine Zunahme von Wildnis in Deutschland können sich die Befragten in vielen Lebensräumen gut vorstellen, am höchsten ist die Zustimmung zu mehr Wildnis in Wäldern (79 %), gefolgt von Moorlandschaften (66 %), auf ehemaligen Truppenübungsplätzen (63 %), in Hochgebirgs- und Felslandschaften (62 %), bei Flusslandschaften (61 %) und in Flussauen (57 %). Fast 80 % der Befragten finden, dass abgestorbene Bäume und Totholz in den Wald gehören. Das Bild vom aufgeräumten Wald lehnen 64 % ab; nur ein Drittel der Menschen ist der Meinung, dass ein Wald „ordentlich“ aussehen sollte.

Weitere Details finden sich in folgendem Hintergrundpapier: http://bit.ly/RNVt4k. Die komplette Studie steht unter http://www.bfn.de/0309_naturbewusstsein.html zum Download bereit. Ein wissenschaftlicher Abschlussbericht mit vertiefenden Analysen und weiteren Empfehlungen für die Naturschutzkommunikation wird im Herbst 2014 vorliegen, ebenso wie ein vertiefender Bericht zum Indikator „Bewusstsein für biologische Vielfalt“.

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