Alternativen für Fernstraßen
Berlin (BUND). Für 30 neue Autobahnen, Autobahnabschnitte und Bundesstraßen in ganz Deutschland hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Alternativen erstellt, die aus seiner Sicht im nächsten Bundesverkehrswegeplan Berücksichtigung finden sollen. Dazu gehören Alternativen zur Verlänge-rung der Autobahn A14 zwischen Schwerin und Magdeburg, zur Berliner Stadtautobahn A100, zur Weiterführung der A20 Richtung Bremerhaven und zur A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg.
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BUND-Vorsitzender Hubert Weiger kündigte in Berlin an, diese und weitere Alternativvorschläge über die jeweiligen Landesregierungen in die vom Bundesverkehrsministerium aktuell zu erstellende Planungsliste einzubringen. Der Umweltverband wolle so mehr als 30 naturzerstörende, verkehrstechnisch fragwürdige und überteuerte Straßenbauvorhaben verhindern, sagte Weiger.
„Für die Ertüchtigung der Bahn, den Erhalt der Fernstraßen oder die Sanierung von Brücken fehlt oftmals das Geld. Auf der anderen Seite verschlingen Dutzende überteuerte, naturzerstörende und sinnlose Straßenneubauten Milliarden. Werden nur die 30 von uns vorgeschlagenen Alternativen umgesetzt, könnten bereits über 5 Mrd. Euro eingespart werden. Die Bundesregierung muss ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele endlich ernst nehmen und sich im Verkehrssektor für ökologische und preiswerte Lösungen entscheiden“, sagte der BUND-Vorsitzende.
Erst vor kurzem hatte der BUND die Anmeldepolitik der Bundesländer untersucht und kritisiert, dass viel zu viele Straßenprojekte beim Bundesverkehrsministerium eingereicht würden. BUND-Verkehrsexperte Werner Reh warf den Ländern vor, dabei Na-turschutz- und Umweltaspekte weitgehend auszuklammern, für Städte keine Lösungen für deren Verkehrsprobleme zu haben und sinnvolle Planungsalternativen zu ignorieren.
„Es ist verantwortungslos, wenn Landesregierungen weiter naturzerstörende und unnötige Projekte planen, obwohl sie wissen, dass im Bundeshaushalt mindestens 1 Mrd. Euro zur Sanierung von Fernstraßen und Brücken fehlen. Unsere Alternativvorschläge müssen jetzt von den Straßenbauverwaltungen der Länder sachgerecht und vorurteilsfrei geprüft werden. Außerdem muss viel mehr Güterverkehr auf Bahn und Schiffe verlagert werden, als das gegenwärtig der Fall ist. Erforderlich sind weiter Lärmminderungsmaßnahmen in den Ortschaften. Das ist oft effizienter, als Ortsumfahrungen zu planen“, sagte Reh.
Ein BUND-Hintergrundpapier zur Bundesverkehrswegeplanung, die BUND-Projektsteckbriefe der 30 Alternativvorschläge bundesweiter Straßenbauvorhaben sowie eine Deutschlandkarte dazu finden sich unter http://www.mobil-statt-verplant.de.
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