Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Bücher

Landschaftsbild ­bewerten

Die Landschaft ist nicht nur bei der Wahl der Ausflugsziele von zentraler Wichtigkeit, sondern wird auch ein immer bedeutenderer Standortfaktor für das Wohnen. Gleichzeitig fehlen jedoch in der räum­lichen Planung griffige Vorgaben, um Landschaften in ihrem Charakter zu erhalten. Ein wesentlicher Grund dafür liegt darin, dass sich die Qualität des Landschaftsbildes oder die Schwere eines landschaftlichen Eingriffs nicht objektiv messen lässt.

Veröffentlicht am
Dieser Artikel ist in der erschienen.
PDF herunterladen
Artikel teilen:

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Forschung stark mit den Landschaftspräferenzen der Bevölkerung befasst und es wurde eine Vielzahl an Experten-basierten Methoden der Landschaftsbewertung entwickelt. Allein, es bestanden bisher kaum Querverbindungen zwischen Empirie und Bewertungsmethoden und damit blieb die Gültigkeit der Bewertungsmethoden unsicher. Hier setzt das neue Buch von Michael Roth ein: Es will die Grundlagen für eine wissenschaftlich abgesicherte Landschaftsbewertung legen und damit zu einem wirksameren Schutz des Landschaftsbildes beitragen. Dieses Ziel wird mit einer Systematik verfolgt, die einerseits den strengen Ansprüchen der Wissenschaftlichkeit genügt, aber gleichzeitig das Bedürfnis der Praktiker nach umfassender und leicht zugänglicher Information erfüllt.

Das Buch legt in einem ersten Teil das Fundament für die Landschaftsbildbewertung und führt in hervorragend aufge­arbeiteten Kapiteln in die wissenschaft­lichen, geschichtlichen, begrifflichen und rechtlichen Hintergründe der Landschaftsbildbewertung ein. In einem zweiten Teil wird die sorgfältig analysierte Situation der heutigen Landschaftbildbewertung aufgezeigt. Dabei erhält der Leser eine systematische Übersicht der publizierten Methoden, erfährt, welche Methoden wie oft in kommunalen Landschaftsplänen Deutschlands angewandt wurden und wie wenig über die Gültigkeit der Methoden bekannt ist.

Den eigentlichen Kern der Arbeit bildet darauf folgend ein Kapitel, welches – mit Angabe aller nötigen statistischen Details, aber gut nachvollziehbar – die Internet-Landschaftbild-Umfrage als verlässliches Instrument zur Messung der Landschaftspräferenz demonstriert. Das letzte inhaltliche Kapitel führt dem Leser dann als krönenden Abschluss anschaulich vor, wie mit dem getesteten Umfrage-Instrument die Gültigkeit von zwei etablierten Methoden der Landschaftsbewertung nach allen Regeln der Kunst geprüft werden kann. Und – soviel darf verraten werden – es gibt ein happy end. Die Ergebnisse einer der geprüften Bewertungsmethoden decken sich sehr gut mit den Landschaftspräferenzen der Bevölkerung.

Landschaften lassen sich also mit bestehenden Methoden auch hinsichtlich ihres Bildes flächendeckend gültig bewerten. Das möge ein Anstoß sein, den Schutz des Landschaftbildes in der Planung künftig besser zu berücksichtigen.

Dr. Matthis Buchecker, Birmensdorf/Schweiz

Landschaftsbildbewertung in der Landschaftsplanung. Von Michael Roth. 258 Seiten. IÖR-Schriften, Band 59. Rombos-Verlag, Berlin 2012. 39,80€. ISBN 978-3-941216-69-3.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren