Kurz & bündig
Hochwasserkarten: Bis 2013 müssen alle EU-Mitgliedstaaten Hochwasserkarten bereitstellen, damit Bürger sich über die Gefährdung und mögliche Konsequenzen von Fluten informieren können. Die aktuelle Praxis in vielen EU-Staaten weist jedoch deutliche Defizite auf. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsprojekt mehrerer EU-Staaten, das diese Karten untersucht hat. Lokales Wissen sei meist nicht berücksichtigt. Zudem würden die Karten oft nicht den Bedürfnissen der Endnutzer entsprechen und seien für Anwohner schwer verständlich, schreiben die Forscher im Fachjournal Natural Hazards and Earth System Sciences.
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Nawaro: Die Anbaufläche nachwachsender Rohstoffe in Deutschland hat sich in 2012 auf insgesamt gut 2,5 Mio. ha weiter erhöht, teilte die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit. Das Wachstum resultiere vor allem aus dem erneut gestiegenen Anbau von Biogaskulturen. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Anbauumfang um 62000 auf 962000 ha gestiegen, Silomais belege davon 810000 ha. Für die Biogasproduktion kommen noch rechnerische 110000 ha Gras vom Dauergrünland hinzu – häufig werde der 3. oder 4. Schnitt nicht für die Heu- oder Silageproduktion, sondern als Biogassubstrat genutzt. Raps bleibe die wichtigste Einzelkultur. Auf inzwischen 6500 ha (500 ha mehr als in 2011) wüchsen Agrarholz und Miscanthus. Insgesamt belegten Energie- und Industriepflanzen inzwischen fast 21 % der Ackerflächen, Energiepflanzen allein knapp 18 %.
Forschung: Damit Naturschutz effektiver wird, haben Forschende des Instituts für Ökologie und Evolution der Universität Bern Schweizer Naturschutzfachleute gefragt, welche wissenschaftlichen Informationen sie von der Forschung benötigen. Das Resultat ist eine Rangliste der wichtigsten Forschungsthemen, ergänzt mit konkreten Forschungsfragen, welche nach den verschiedenen Ökosystemtypen der Schweiz gewichtet wurden. Als besonders dringlich erachteten die Experten artspezifisches Wissen zum Schutz von bedrohten Pflanzen- und Wildtierarten, während Fragen zu theoretischen Konzepten des Naturschutzes oder zum Klimawandel als weniger wichtig eingestuft wurden. Für alle Schweizer Ökosysteme standen zudem Fragen zur Integration von Schutz- und Nutzungsansprüchen im Vordergrund – insbesondere in Agrarökosystemen und touristisch stark genutzten alpinen Gebieten. Die Ergebnisse sind im Journal Biological Conservation publiziert.
Windkarten: Einen Überblick der potenziell geeigneten Windkraftstandorte in Baden-Württemberg geben Planungskarten für Windkraftanlagen, die die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt und die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg veröffentlichten. Dabei werden naturschutz- und forstrechtliche Schutzgüter berücksichtigt. Damit soll das Ziel der Landesregierung erreichbar werden, bis zum Jahr 2020 rund 10 % des Stroms im Land naturverträglich aus Windenergie bereitstellen zu können. Informationen: http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/216927/.
Fledermäuse: Pestizidbelastung der Nahrung kann bei Fledermäusen zu Langzeiteffekten führen. Darauf hat das Institut für Umweltwis-senschaften der Universität Landau hingewiesen und zugleich kritisiert, dass bei den EU-weiten Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmit-teln die Auswirkungen auf Fledermäuse nicht überprüft würden. Die Ökotoxikologen nahmen auf einer Obstbaumplantage die Nahrung der Fledermäuse unter die Lupe. Zwei Wochen lang nach Ausbringen des Wirkstoffs Fenoxycarb fanden die Wissenschaftler die höchsten Rückstände bei Insekten und Spinnen, die auf den Blättern der Obstbäume saßen, weniger belastet waren die Fluginsekten. Im Szenario-Bestfall waren Langzeiteffekte bei einer der sechs in der Berechnung verwendeten Fledermaus-Arten nicht auszuschließen, im schlechtesten Falle bei drei Arten.
Innenentwicklung: Ein neues Datenbank-Werkzeug zum nachhaltigen Flächenmanagement in Kommunen soll die Innenentwicklung in Städten unterstützen. Es ist Ergebnis des Forschungsprojekts „Circular Flow Land Use Management“ (CircUse), an dem das Deutsche Institut für Urbanistik in Berlin beteiligt war. Das Projekt CircUse orientiert sich an der Flächennutzungsphilosophie Vermeiden – Verwerten – Ausgleichen. In englischer Sprache ist das Programm unter http://www.circuse.eu erhältlich.
Wiedervernetzung: Das größte Waldkorridorsystem Mitteleuropas soll das Überleben bedrohter Arten sichern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellte sein Projekt „Wildkatzensprung“ vor. Damit will der Verband in den kommenden drei Jahren deutschlandweit sechs neue Waldkorridore entwickeln. Langfristiges Ziel sei ein Waldverbund von 20000 km Länge. Vorsitzender Hubert Weiger will damit zeigen, dass Biotopvernetzung gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort praktisch umsetzbar sei.
LEV: Als Dienstleister für den Natur- und Artenschutz verstehen sich die Landschaftserhaltungsverbände (LEV) in Baden-Württemberg. Das sind meist gemeinnützige, eingetragene Vereine, die landkreisweit organisiert sind. Sie arbeiten Gemeinden, Landkreisen, privaten Grundstücksbesitzern und Flächenbewirtschaftern sowie örtlichen Naturschutzverbänden zu. Naturschutzminister Alexander Bonde zog eine positive Zwischenbilanz: In diesem Jahr erhöhte sich die Zahl der Verbände von sechs auf zehn, für 2013 seien weitere zehn Neugründungen geplant. Das Land stelle den Landkreisen Mittel für 1,5 Stellenäquivalente zur Verfügung, nur eine halbe Stelle müsse der Trägerverein selbst erbringen. Nach Gründung ei-nes LEV, dessen Besetzung mit den beiden Arbeitskräften sowie der Konzeption eines Managementplans in dem betreffenden Landkreis werde eine Natura-2000-Beauftragten-Stelle bei der unteren Naturschutzbehörde eingerichtet, für die das Land ebenfalls die Personal- und Sachkosten übernehme.
ParkView: Als erster Baustein einer innovativen Online-Strategie des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten steht nunmehr das Portal http://www.ParcView.de zum Erleben der Berliner Kulturlandschaften im Internet bereit. Das 360° schwenkbare und mit „Grün“ durchzogene Panorama der Hauptstadt offeriert auf der Startseite einen erlebnisreichen und informativen Blickwinkel auf die Landschaftsarchitektur. Als intuitiver Einstieg in das Portal macht es Lust auf vielfältige Begegnungen mit dem gestalteten Außenraum in der Metropole.
Fracking: Die Fracking-Technologie, mit der Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten gefördert wird, kann zu Verunreinigungen im Grundwasser führen. Besorgnisse und Unsicherheiten bestehen besonders wegen des Chemikalieneinsatzes und der Entsorgung des anfallenden Abwassers, dem so genannten Flowback. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten für das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt, das in Berlin von Bundesumweltminister Peter Altmaier und dem Präsidenten des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, vorgestellt wurde. Auch in vielen Regionen Deutschlands formiert sich Widerstand: So forderte die Regionalversammlung Nordhessen das Land in einer Resolution auf, die von einem Unternehmen beantragte bergrechtliche Genehmigung zur Erkundung von möglichen Ausbeutungsgebieten nicht zu erteilen.
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