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Kurz & bündig

Vernetzung: Bedrohte Tiere leben vor allem außerhalb von Schutzgebieten. Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie bedeutend ökologische Netzwerke sind. Und für eine funktionierende Wirtschaft braucht es biologische Vielfalt. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus ECONNECT. Das alpenweite Projekt endete nach etwas mehr als drei Jahren. Dessen Partner fordern, dass Maßnahmen zum Schutz und zur Bewahrung von Tieren und Pflanzen nicht auf einzelne „ökologische Inseln“ oder Korridore beschränkt sind. Denn ein Ökosystem kann nur vor Naturgefahren schützen und sich an den Klimawandel anpassen, wenn es eine natürliche Vielfalt gibt. „Ökologische Vernetzung muss als für die Gesellschaft wertvoll anerkannt werden“, heißt es deshalb in den Empfehlungen an die Politik ( http://www.econnectproject.eu ).

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Niedermoore: Am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin erarbeiten Forscher Strategien, wie trockengelegte Niedermoore durch Revitalisierung ihre Funktion als Nährstoff- und Kohlendioxidspeicher wiedererlangen können. Jahrzehntelange Trockenlegung in Verbindung mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung hat zu irreversiblen chemischen und physikalischen Änderungen der oberen Bodenschicht geführt. Sauerstoff, der beim Trockenlegen an den Torf gelangt, kann organische Nährstoffe in anorganische umwandeln, die leichter ausgewaschen werden. Beim Wiedervernässen der Moore können so mineralischer Phosphor und Stickstoff angrenzende Gewässer belasten. Um das zu verhindern, kann vor der Wiedervernässung die oberste mineralisierte Torfschicht abgetragen werden. Oder es werden auf wiedervernässten Mooren Wasserbüffel gehalten: Sie entziehen Nährstoffe durch die Nahrungsaufnahme und tragen zu einer größeren Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt auf solchen Mooren bei.

Stromnetz: Durch den Einsatz von Hochtemperaturleitern könnte das bestehende Stromnetz effektiv ausgebaut werden – denn die so genannten ACCR-Seile fassen die doppelte Strommenge, ohne den Austausch der alten Strommasten. Darauf weist eine neue Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) hin, der zufolge die Netzertüchtigung wirtschaftlicher als ein Netzaus- oder -neubau mit herkömmlichen Stromseilen sein kann. So könnten die Konflikte durch den Netzausbau wesentlich verringert werden, welchen die Energiewende aus­löst ( http://www.3m-pressnet.de ).

Biodiv.-Check: Ein Biodiversitäts-Check für Unternehmen haben der Global Nature Fund, die Bodensee-Stiftung und die Unternehmensberatung dokeo GmbH im Rahmen der Europäischen Business & Biodiversity Kampagne entwickelt. Er dient als erste Orientierung zur Identifikation von Abhängigkeiten und Auswirkungen verschiedener Unternehmensbereiche auf die biologische Vielfalt. Erste Checks stießen auf positive Resonanz ( http://www.business-biodiversity.eu/Biodiversitäts-Check ).

Vielfalt: Vor einem weiteren Artenverlust außerhalb von Naturschutzgebieten hat der Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein (LNV) gewarnt. „In unserer ‚Normal-Landschaft‘ gehen vielfältige Strukturen, ökologisch wertvolle Lebensräume und damit Tier- und Pflanzenarten immer mehr verloren“, erklärte der LNV-Vorsitzende Volkher Looft in Westerrönfeld. Der LNV befürchte, dass die einseitige Förderung der industriellen Landwirtschaft, der Energiemaisanbau sowie der Bau von A20, A21 und der Fehmarnbelt-Querung die Zerstörung und Isolation der Lebensräume weiter vorantreiben werden. Vor allem die weitere Intensivierung der Landbewirtschaftung mit ihren monotonen Strukturen und Nährstoffeinträgen in Böden und Gewässer sei eine der Hauptursachen für die Verarmung der Artenvielfalt. Als wichtigste Ziele nannte Looft die Ausweisung des auf der Weltnaturschutzkonferenz in Nagoya 2010 beschlossenen Schutzgebietsnetzes auf mindestens 17  % der Landfläche und die konsequente Koppelung der EU-Agrarförderung an Umwelt- und Naturschutzleistungen.

Nationalpark: Europaweit ausgeschrieben wurde ein Gutachten zur Ausweisung eines Nationalparks im Nordschwarzwald. Darauf hatten sich der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, Alexander Bonde, und der Lenkungskreis geeinigt, in dem die Landkreise Freudenstadt, Calw, Rastatt sowie der Ortenaukreis, der Stadtkreis Baden-Baden und die beiden Regierungsbezirke Freiburg und Karlsruhe vertreten sind. Zuvor haben verschiedene Gesprächskreise und eine Fachtagung an der Akademie für Ländlichen Raum in Bad Wildbad stattgefunden. Bonde wies darauf hin, dass die Abschlussdokumentation der Veranstaltung mit einem umfassenden Fragenkatalog und mehr als 2000 Rückläufen einer Postwurfaktion jetzt vorliege. Drei Schwerpunkte seien dabei deutlich geworden: Regionalökonomie (Tourismus, Einzelhandel, Gewerbe, Säge- und Holzindustrie), naturschutzfachliche und forstwirtschaftliche Fragestellungen ( http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/Nationalpark ).

n Finanzwirtschaft: Biodiversitäts-Prinzipien für den Finanzsektor hat der Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten (VfU) veröffentlicht ( http://www.vfu.de ). Denn gerade diese hätten vielfältige Möglichkeiten, zum Erhalt der biologischen Vielfalt beizutragen – etwa durch Kreditvergabe anhand nachhaltiger Kriterien, Versicherung von unternehmerischen Umweltrisiken sowie die Investition in Unternehmen, die Biodiversität bereits in das Umweltmanagement integriert haben.

nPestizide: „Das Ende der Artenvielfalt – neuartige Pestizide töten Insekten und Vögel“ ist ein Fachbuch des holländischen Toxikologen Henk Tennekes betitelt, mit dem der BUND in deutscher Ausgabe an die Öffentlichkeit tritt. Es beschreibt das extreme Artensterben bei Insekten und Vögeln der Agrarlandschaft – in England genauso wie in Holland oder Deutschland. Rebhühner, Kiebitze, Haubenlerchen und Braunkehlchen und selbst die früher so häufige Feldlerche werden immer seltener. Die Ursache sieht Tennekes in einer Gruppe neuer Pestizide, der Neonikotinoide. Diese fordert er sofort zu verbieten. Der BUND hat sich mit Tennekes Forderungen solidarisiert (Bezug zum Preis vom 29,95 € nur unter http://www.bundladen.de ).

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