Energiewende und Kulturerbe im Fokus des Engagements
Mit den Auswirkungen der Energiewende auf die Kulturlandschaft sowie des UNESCO-Übereinkommens zum Immateriellen Kulturerbe standen zwei hochaktuelle Themen im Mittelpunkt der Jahrestagung des Bund Heimat und Umwelt in Deutschland, die im Internationalen Begegnungszentrum Kloster St. Marienthal in Ostritz bei Görlitz stattgefunden hat.
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Mit der „St. Marienthaler Erklärung“ bekannte sich der BHU ausdrücklich zu der von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende. Sie müsse zügig, aber zugleich umsichtig umgesetzt werden. Oberste Priorität müsse auch weiterhin das Energiesparen haben – es könne nicht Ziel einer neuen Energiepolitik sein, den schon heute zu hohen Verbrauch zur Grundlage für Zukunftsplanungen zu machen.
Unser Bedarf an Energie müsse zukünftig immer stärker mit Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Verstärkt sollte dabei Energie aus regionaler Produktion gefördert werden, da sie sowohl zur regionalen Wertschöpfung beiträgt als auch die kürzesten Transportwege hat. Neue Erzeugungs-, Verteilungs- und Speichersysteme würden erhebliche Veränderungen in unseren traditionsreichen und identitätsstiftenden Kulturlandschaften nach sich ziehen. Die Umsetzung der Energiewende müsse von Anfang an im Bewusstsein des Wertes dieser Kulturlandschaften erfolgen, damit die benötigten neuen Anlagen und Leitungen landschaftsverträglich eingefügt werden können. Bürgerschaftliche Beteiligung am gesamten Planungsprozess sei unabdingbare Grundvoraussetzung, wenn die Energiewende gelingen solle. „Der BHU und seine Landesverbände werden sich vor Ort dafür einsetzen, dass die Energiewende in diesem Sinne erfolgreich umgesetzt werden wird“, so die Präsidentin des Verbandes, Senatorin a.D. Dr. Herlind Gundelach.
In seiner Rede vor der Mitgliederversammlung des BHU griff Staatssekretär Herbert Wolff (Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft des Freistaates Sachsen) den Grundgedanken des BHU „Bewahren und Gestalten“ auf. Mit Blick auf die Energiethematik wies Wolff darauf hin, „wie sich Landschaft und Landschaftselemente entsprechend den gesellschaftlichen Anforderungen der jeweiligen Zeit in ihrer Funktion ändern und weiterentwickeln. Für die heutige Zeit zeichneten sich ebenfalls neue landschaftsrelevante Herausforderungen ab.“
Dr. Klaus Töpfer, Vorsitzender der Ethikkommission der Bundesregierung für eine sichere Energieversorgung, dem die St. Marienthaler Erklärung nach der Versammlung vorgelegt wurde, unterstrich in seiner Stellungnahme die Bedeutung einer breit angelegten Bürgerbeteiligung angesichts solcher Herausforderungen: Nur so sei die Gestaltung der Energiewende als „Gemeinschaftswerk Zukunft“ möglich.
Mit ihrer Resolution zum Immateriellen Kulturerbe forderte die Versammlung die Bundesregierung zum Schutz dieses Erbes in vertraglich geregelter Form und zur nachhaltigen Wertschätzung auf. Die Bundesrepublik Deutschland ist dem entsprechenden UNESCO-Übereinkommenden zur Bewahrung des Immateriellen Kulturerbes, anders als ihre europäischen Nachbarn Österreich, Frankreich oder Polen, bislang nicht beigetreten.
„Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland setzt sich nachdrücklich für den Beitritt Deutschlands zum UNESCO-Übereinkommen zur Bewahrung des Immateriellen Kulturerbes ein. Deutschland trägt als Ergebnis seiner reichen historischen und kulturellen Tradition wichtige Bausteine zum diesem Erbe bei – Bausteine, die auch für die Identität Europas von großer Bedeutung sind, darunter Dialekte, Handwerkskunst, Märchen und Jahrmarktskultur“, so Wolfgang Börnsen, MdB, Vizepräsident des BHU. Börnsen und Gundelach hoben die Bereitschaft des BHU und seiner Landesverbände hervor, die Umsetzung des Übereinkommens in Deutschland aktiv zu begleiten.
Kontakt: Dr. Inge Gotzmann, Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU), Bundesverband für Natur- und Denkmalschutz, Landschafts- und Brauchtumspflege e.V., Adenauerallee 68, 53113 Bonn, Internet: http://www.bhu.de , E-Mail: bhu@bhu.de
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