Die Konstruktion von Landschaft aus Perspektive des politischen Liberalismus
Abstracts
Seit einigen Jahren wird in den landschaftsbezogenen Wissenschaften die Frage diskutiert, welche Zusammenhänge zwischen politischen Theorien und Paradigmen des Umgangs mit Landschaft zu finden sind. Der vorliegende Artikel befasst sich mit den Anforderungen von politischem Liberalismus in der Konzeption von John Rawls an den Umgang mit Landschaft. Dabei wird auf eine konstruktivistische Landschaftskonzeption zurückgegriffen. Aus Sicht des politischen Liberalismus erscheint es notwendig, einen stärker auf Toleranzdenken basierenden Umgang mit Landschaft zu entwickeln. Eine Landschaftsentwicklung gemäß dem politischen Liberalismus bedeutet dabei jedoch keinesfalls eine reine Umsetzung des Laisser-faire-Prinzips, vielmehr gebietet das Ideal der Chancengleichheit für künftige Generationen einen nachhaltigen Umgang mit Landschaft. Dieser nachhaltige Umgang ist jedoch primär auf das Prinzip der Vielfalt bezogen. Gemäß dem politischen Liberalismus lässt sich Eigenart nur bedingt (auf ökosystemischer Basis) begründen. Der Begriff der Schönheit als soziales Konstrukt entzieht sich dem Zugriff des politischen Liberalismus.
Construction of Landscape from the Perspective of Political Liberalism – relationship between political theories and the dealing with landscape
Since a few years the question of the connection between political theories and the paradigms of the treatment of landscapes have been discussed. The paper presented deals with the requirements of political liberalism in the conception of John Rawls for the treatment of landscape. In this context a constructivist scientific position is presented. From the point of view of political liberalism it seems to be necessary to develop a landscape-related behavior that is stronger connected to tolerance. The development of landscape according to the political liberalism doesn’t mean a pure realisation of the principle of laisser-faire, but the ideal of equality of possibilities for future generations requires a sustainable treatment of landscapes. This sustainable dealing with landscape however mainly focuses on the principle of “variety”, whilst the justifiation of “peculiarity” is restricted to the base of eco-systems. “Beauty” as a normative social construct cannot be justified by the principles of political liberalism.
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1 Einleitung
Der Umgang mit Landschaft ist sowohl implizit (z.B. in der Agrarpolitik) als auch explizit (z.B. in der Naturschutzpolitik) Gegenstand politischer Aushandlungsprozesse. Diese werden aus unterschiedlichen politischen Positionen heraus geführt. Damit erscheint es wesentlich, hinsichtlich der Frage des Umgangs mit Landschaften neben fachlichen auch politische Konzeptionen (und deren Interferenzen untereinander) zu betrachten. Erste Ergebnisse zum Thema der Interferenz politischer Konzepte mit dem Thema Landschaft liegen u.a. bei Körner (2000, 2008), Körner & Eisel (2003), Rossiter & Wood (2005) und Voigt (2009) bereits vor. Dabei ist in den genannten Arbeiten Landschaft primär als physisches Objekt, nicht als individuelles bzw. soziales Konstrukt konzipiert. Aufgrund ihres zumeist vergleichenden – und somit auch idealtypisierenden – Ansatzes hinsichtlich der dargestellten politischen Ideensysteme werden die Ausführungen zum Liberalismus stark auf die Variante des radikalen Liberalismus bezogen und mit „Zerstörung“ von Landschaft konnotiert, während Landschaftsschutz mit kommunitaristischen Vorstellungen in Verbindung gebracht wird, die gegen liberale Vorstellungen durchgesetzt werden müssten (Kamleithner 2008).
Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf den politischen Liberalismus in der Konzeption von John Rawls, nicht auf den radikalen Liberalismus. John Rawls gehört zu den meistrezipierten politischen Philosophen des 20. Jahrhunderts, sein Einfluss auf die liberale Theoriebildung in der Gegenwart kann als prägend gelten, wie Schaal & Heidenreich (2006) in ihrer Einführung in die politischen Theorien der Moderne feststellen: „Im 20. Jahrhundert ist kein Theoretiker für das liberale Paradigma so wichtig geworden wie der 2002 verstorbene Philosoph John Rawls.“ In dem hier zu besprechenden Kontext stellt sich die Frage, welche Auswirkungen insbesondere das Prinzip der Chancengleichheit – abweichend von dem radikal-liberalen Laisser-faire-Prinzip – auf den Umgang mit Landschaft hat.
2 Grundzüge des politischen Liberalismus
Dem Liberalismus liegen allgemein die Axiome des frei geborenen, mit gleichen Rechten ausgestatteten, von Natur aus guten und mit Vernunft begabten Menschen zugrunde. Somit sei jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu bilden, sein Leben selbst zu gestalten und Verantwortung zu tragen (Bauer & Wall-Strasser 2008). Im politischen Feld wird mit Liberalismus die „Verteidigung bestimmter individueller Rechte und Freiheiten wie Meinungsfreiheit, Unterlassung von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht oder Staatsangehörigkeit, Verfahrensrechte (z.B. das Recht auf Verteidigung) sowie politische Rechte auf demokratische Partizipation und Beteiligung an Wahlen“ (López 1995: 17) assoziiert. Dahrendorf (2007: 8) fasst Freiheit nicht als einen Zustand auf, „also die bloße Möglichkeit der Erfüllung, sondern [definiert] Freiheit als Tätigkeit, die Lebenschancen wirklich macht“. Unter Lebenschancen versteht Dahrendorf (2007:44) „zunächst Wahlchancen, Optionen. Sie verlangen zweierlei, Anrechte auf Teilnahme und ein Angebot von Tätigkeiten und Gütern zur Auswahl“, wobei Wahlchancen mit einem Sinn verbunden sein müssen.
Eine zentrale Frage für den Liberalismus ist jene nach Gerechtigkeit. So sieht Rawls (2003: 15) die Aufgabe des politischen Liberalismus darin, „eine politische Gerechtigkeitskonzeption für eine konstitutionelle Demokratie herauszuarbeiten, die von der Pluralität vernünftiger Lehren – die stets ein Merkmal der Kultur einer freien demokratischen Ordnung ist – bejaht werden kann“. Ausgangspunkt der Überlegungen von Rawls (1975:29) ist der Urzustand (engl. „original position“), der durch den Schleier des Nichtwissens (engl. „veil of ignorance“) gekennzeichnet ist: „Zu den wesentlichen Eigenschaften dieser Situation gehört, dass niemand seine Stellung in der Gesellschaft kennt, seine Klasse oder seinen Status, ebenso wenig sein Los bei der Verteilung natürlicher Gaben wie Intelligenz oder Körperkraft. Ich nehme sogar an, dass die Beteiligten ihre Vorstellung vom Guten und ihre besonderen psychologischen Neigungen nicht kennen.“ Dieser Schleier der Unwissenheit ist ein entscheidender Faktor bei der Generierung von Gerechtigkeitsstandards (Schaal & Heidenreich 2006: 98): „Im Urzustand, hinter dem Schleier der Unwissenheit, sollen Menschen jene Gerechtigkeitsgrundsätze finden, die später für die Gesellschaft, in der sie leben sollen, gelten sollen.“ Das generalisierte Individuum soll also – unabhängig von der Nutzenmaximierung auf Grundlage eigener individueller oder sozialer Ausstattung – Grundsätze der Gerechtigkeit entwickeln.
Diese Grundsätze der Gerechtigkeit bezieht Rawls einerseits auf die institutionelle Grundstruktur der Gesellschaft, andererseits auf die Gerechtigkeit der Verteilung von Gütern in der Gesellschaft. Den ersten Gerechtigkeitsgrundsatz fasst Rawls (1971: 302) wie folgt: „Each person is to have an equal right to most extensive total system of equal basic liberties compatible with a similar system of liberty for all.“ Da diese Position eine Gleichverteilung von sozialen und politischen Gütern impliziert, wird deren Ungleichverteilung begründungsbedürftig (zweiter Gerechtigkeitsgrundsatz): „Social and economic inequalities are to be arranged so that they are both (a) to the greatest benefit of the least advantaged, and (b) attached to offices and positions open under all under conditions of fair equality and opportunity“ (Rawls 1971:302).
Ein zentraler Ansatz für die Begründung von Ungleichheit liegt in der politischen liberalen Theorie der Chancengleichheit. Eine faire Chancenverteilung besteht demzufolge dann, wenn Menschen mit ähnlichen Fähigkeiten auch ähnliche Lebenschancen haben, also soziale Positionen nach fairer Bewertung der Qualifikation verteilt werden (Verdienstprinzip).
Nach Rawls (2003: 74) hat die Gerechtigkeit als Fairness ein praktisches Ziel: „Sie stellt sich als eine Gerechtigkeitskonzeption vor, die von den Bürgern als Basis einer begründeten, wohlinformierten und einvernehmlichen politischen Übereinkunft geteilt werden kann.“ Diese Gerechtigkeitskonstellation basiert auf einer für den Liberalismus charakteristischen These: dem Neutralitätsprinzip. Es besagt, „dass der Staat gegenüber den verschiedenen Interessen, Präferenzen, Zielen, Lebensplänen und Auffassungen des Guten neutral sein soll“ (López 1995: 28). Die dargestellte Gerechtigkeitskonzeption ist – Rawls (2003: 74) zufolge – „Ausdruck eines gemeinsamen öffentlich politischen Vernunftgebrauchs“ und basiert auf dem Prinzip der Toleranz. Fairness entsteht dadurch, dass faire Bedingungen sowohl von jenen, die sie vorschlagen, als auch von jenen, die sie vorgeschlagen bekommen, vernünftigerweise anerkannt werden (Rawls 2003).
3 Die soziale und individuelle Konstruktion von Landschaft
Aufgrund der bereits vorliegenden Ausführungen des Autors zur sozialen und individuellen Konstruktion von Landschaft (Kühne 2006a und b, 2008a, 2009) wird auf eine ausführliche Einführung in dieses Themas verzichtet.
Die soziale und individuelle Konstruktion von Landschaft ist (von wissenschaftlichen Bezügen abgesehen) Teil des Alltagswissens, eines Wissens also, auf dessen Grundlage soziale Wirklichkeit als eingewöhntes, unhinterfragtes und selbstverständliches Wissen in Form von Vereinfachungen und Verallgemeinerungen erfahrbar und bewältigbar ist (Schütz & Luckmann 1975, 1985; Wuketits 2009). Die bewusstseinsintern erzeugten Bilder von Landschaft spiegeln „keineswegs einfach „die Realität“ wider, sondern sind zugleich Ausdruck von subjektiven Interpretationen, Projektionen und Idealisierungen. Sie geben die „Realität“ keinesfalls naturgetreu wieder, sondern werfen vielmehr Licht auf die Art und Weise, wie der Betrachter das Gesehene erlebt“ (Wuketits 2009: 23). Gemäß Kühne (2008; in Anschluss an Bourdieu 1991, Hard 1987, Popper 1973 und Löw 2001) lassen sich vier Dimensionen von Landschaft, die als analytische Grundlage der weiteren Überlegungen dienen, ausweisen:
1. Als gesellschaftliche Landschaft lässt sich die sozial-konstruktive Dimension von Landschaft beschreiben. Sie ist damit „sozial definierter Gegenstand und Ensemble von Zeichen“ (Hard 1987: 227). Die gesellschaftliche Landschaft ist als ästhetisierte, bewusstseinsinterne, sozial definierte Zusammenschau räumlich-relational angeordneter Objekte und Symbole zu verstehen. Sie enthält das, was in bestimmten Gruppen jeweils als Landschaft zu verstehen ist.
2. Die individuell aktualisierte gesellschaftliche Landschaft ist durch eine persönliche Befassung mit dem Thema Landschaft auf Grundlage gesellschaftlicher Vorstellungen von Landschaft gekennzeichnet. Sie ist von individuellen Deutungsmustern, Präferenzen, Gefühlen und Wissensbeständen geprägt. Sie transzendiert aber auch die gesellschaftliche Landschaft, da diese das Ausgangssubstrat der individuellen Ausprägung des Landschaftsbezugs darstellt. Die individuell aktualisierte gesellschaftliche Landschaft weist eine symbolische, eine ästhetische, eine emotionale und eine kognitive Dimension wie auch die Dimension einer Konstruktion eines Ist- und eines Soll-Zustandes auf (vgl. Ipsen 2002, Kühne 2006a).
3. Angeeignete physische Landschaft umfasst die Objekte des physischen Raumes, die für die Konstruktion von gesellschaftlicher Landschaft und ihrer individuellen Aktualisierung herangezogen werden. Sie lässt sich als wenig stabiles „Nebeneinander von lang- und kurzfristigen, latenten und manifesten Entwicklungen“ (Békési 2007: 23) beschreiben.
4. Der physische Raum umfasst physische Objekte, die als Landschaft betrachtet werden können (oder auch nicht).
Die Inhalte der gesellschaftlichen Landschaft müssen als Zeichensystem im Zuge der Sozialisation gelernt werden, um sie dann einer individuellen Aktualisierung unterziehen zu können, wodurch die Mechanismen der Selektion von Objekten aus dem physischen Raum und die Synthese zu angeeigneter physischer Landschaft begründet werden.
4 Grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von politischem Liberalismus und Landschaft
Die angeeignete physische Landschaft ist das Ergebnis teilweise kongruenter, teilweise widerstrebender sozialer und individueller Vorstellungen von Landschaft. Dabei geraten individuelle und soziale Elemente in der individuell aktualisierten gesellschaftlichen Landschaft immer wieder zueinander in Widerspruch (Kühne 2006a): Was individuell als erstrebenswert gilt, findet nicht zwangsläufig soziale Anerkennung. Gemäß der individualistischen Grundposition des Liberalismus genießen die individuellen Bezüge zu Landschaft gegenüber sozialen Konventionen hier Vorrang.
Der politische Liberalismus bildet als politische Gerechtigkeitskonzeption einer konstitutionellen Demokratie, „die von einer Vielzahl religiöser und nicht-religiöser, liberaler und nicht-liberaler Lehren aus den richtigen Gründen bejaht werden kann“ (Rawls 2003: 37), einen Rahmen für ein geordnetes Zusammenleben von Menschen. Sofern seinen Gerechtigkeitsgrundsätzen nicht zuwidergehandelt wird, lässt er also für die Entwicklung und Umsetzung unterschiedlicher Lehren (auch des Umgangs mit Landschaft) einen erheblichen Spielraum. Aus dem politischen Liberalismus lässt sich weniger eine Norm des Umgangs mit physischen Objekten ableiten. Er bezieht sich vielmehr auf die Ebene des Vernunftgebrauchs, der Toleranz sowie der Chancengleichheit und des Verdienstes als Grundlage des Umgangs mit Landschaft. Ob auf einer Fläche ein Borstgrasrasen erhalten wird oder sich ein Wald entwickeln soll, ist eine Frage, die sich nicht unmittelbar aus dem politischen Liberalismus ableiten lässt, sondern die vor dem Hintergrund der Chancengleichheit und des Verdienstes abzuwägen ist.
Das Prinzip der fairen Kooperation zwischen den Subjekten impliziert die „Idee der Gesellschaft als eines fairen Generationen übergreifenden Systems sozialer Kooperation“ (Rawls 2003:81). Damit wird das Prinzip der generationenübergreifenden Gerechtigkeit als öffentliche Aufgabe definiert, eine Aufgabe, die sich auch als Nachhaltigkeit fassen lässt (vgl. Ekardt 2005). Eine übermäßige Belastung (d.h. irreversible Veränderung) des physischen Raumes bzw. eine übermäßige Entnahme von Rohstoffen aus diesem würde dem Prinzip der intergenerationellen Chancengleichheit widersprechen. Eine Veränderung von angeeigneter physischer Landschaft jenseits der Irreversibilität auf Grundlage sich wandelnder Ansprüche an den Raum lässt sich aus Sicht einer auf dem politischen Liberalismus beruhenden Landschaftspolitik tolerieren, da
1. die gesellschaftliche Landschaft einem Veränderungspotenzial unterliegt und
2. das physische Grundsubstrat der angeeigneten physischen Landschaft zu einer Anordnung, wie sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in etwa entsprochen hat, umgebaut werden kann (ist ein solcher Umbau nicht mehr möglich, ist das Kriterium der Irreversibilität erfüllt und die Veränderung muss in anderer Form vorgenommen werden) .
Die Einschränkung künftiger Handlungsmöglichkeiten lässt sich allerdings nicht ästhetisch, sondern lediglich ökologisch bzw. ökonomisch begründen, da die sozialen (insbesondere ästhetischen) Ansprüche an angeeignete physische Landschaft intergenerationell variabel sind (vgl. Kühne 2006a).
5 Überlegungen zum Umgang mit Landschaft
Insbesondere im Diskurs der mit Landschaft professionell Befassten finden sich mehr oder minder kohärente Deutungsmuster über den künftigen Umgang mit Landschaft. Gegenwärtig lassen sich vier Paradigmen des Umgangs mit Landschaft rekonstruieren, die im Folgenden aus der Perspektive der Grundüberlegungen des politischen Liberalismus zu diskutieren sind (Kühne 2006a):
1. Das Paradigma der Erhaltung und Wiederherstellung von angeeigneter physischer Landschaft in Anlehnung an einen normativ definierten Idealzustand hat zum Ziel, einen – in der Regel auf Grundlage von historisch-geographischen Kulturlandschaftsuntersuchungen – zumeist durch Experten als erhaltens- oder erstrebenswert definierten Zustand von Landschaft in der angeeigneten physischen Landschaft zu implementieren.
2. Das Paradigma der sukzessionistischen Entwicklung von angeeigneter physischer Landschaft weist zwei Ausprägungen auf: Der ökologische Sukzessionismus definiert einen Zustand der angeeigneten physischen Landschaft als erstrebenswert, wie er (weitgehend) ohne Eingriffe des Menschen aufgrund ökosystemischer Prozesse erreicht würde. Der gesellschaftlich-ökonomische Sukzessionismus ist an dem Laisser-faire-Prinzip gesellschaftlicher (insbesondere ökonomischer) Prozesse und ihrer physischen Manifestationen ausgerichtet. Als erstrebenswert gilt also ein Zustand der angeeigneten physischen Landschaft, der diese als Nebenfolge gesellschaftlicher (insbesondere ökonomischer) Prozesse ohne Rücksicht auf kulturhistorische oder ökosystemische Entwicklungen annehmen würde (außer diese ließen sich ökonomisch stärker in Wert setzen als es alternative Nutzungen, z.B. Intensivlandwirtschaft, täten).
3. Das Paradigma der reflexiven Gestaltung angeeigneter physischer Landschaft basiert auf der bewussten, zumeist mit künstlerischem Kalkül vollzogenen und selektiven Veränderung bestimmter Teile der angeeigneten physischen Landschaft, um ein neues Lesen und Erleben von Landschaft zu erreichen.
4. Das Paradigma der Umdeutung der sozialen Bewertung von Landschaft vollzieht sich jenseits der physischen Grundlagen der angeeigneten physischen Landschaft. Hierbei sollen gesellschaftliche insbesondere ästhetische Zuschreibungen revidiert werden. Insbesondere bei der Entwicklung von Altindustrielandschaften oder der Debatte um die Zwischenstadt greift dieses Paradigma.
In Bezug auf den politischen Liberalismus lassen sich die dargestellten Paradigmen wie folgt deuten:
Zu 1: Mit dem Paradigma der Erhaltung und Wiederherstellung von angeeigneter physischer Landschaft in Anlehnung an einen normativ definierten Idealzustand wird „die konkrete Verkörperung einer ästhetischen Gegenwelt zur Natur als Forschungsgegenstand von Wissenschaft und Technik“ (Weber 2007: 22) manifestiert. Diese bezieht auch die ursprüngliche Konzeption von Naturschutz als Heimatschutz ein (Körner & Eisel 2003) und basiert damit auf einem kommunitaristischen Ansatz. Wie dargestellt, entzieht sich Landschaft als ästhetische Kategorie – aus Perspektive des politischen Liberalismus – der Verantwortung des (staatlichen) Naturschutzes. In diesem Zusammenhang sind keine essentiellen Rechte künftiger Generationen eingeschränkt, da ästhetische Bezüge als soziale Zuschreibungen hochgradig reversibel sind und gemäß konstruktivistischen Vorstellungen nicht als Gesetze von Schönheit gefasst werden können (Croce 1930). Eine – staatlich forcierte, nicht aber durch Bürger getragene – Durchsetzung des Paradigmas der Erhaltung und Wiederherstellung von physischer Landschaft in Anlehnung an einen normativ definierten Idealzustand schränkt die Entwicklungsperspektiven von angeeigneten physischen Landschaften gemäß den Vorstellungen der Bürger (bzw. als Nebenfolge der sozialen, ökonomischen bzw. ökologischen Entwicklung) ein. Die Leitvorstellung von Landschaft als Heimat widerspricht zudem mit ihrem kollektivistischen Impetus (Landschaft als Ausdruck der in ihr lebenden Gemeinschaft) einerseits den individualistischen Leitvorstellungen des Liberalismus, andererseits ist das Prinzip der Heimat stets gefährdet, exklusivistische Tendenzen zu entwickeln und das Heimische gegenüber dem Fremden mit einer höheren Wertschätzung zu belegen (vgl. Gebhard et al. 2007). Dies widerspricht dem Prinzip der Chancengleichheit.
Zu 2: Zeigen sich mit dem Paradigma der Erhaltung und Wiederherstellung von angeeigneter physischer Landschaft in Anlehnung an einen normativ definierten Idealzustand nur wenige Kongruenzen zu den Grundzügen des politischen Liberalismus, sind diese beim Paradigma der sukzessionistischen Entwicklung von angeeigneter physischer Landschaft deutlich stärker vorhanden. In diesem Paradigma wird der passive Charakter der Strukturierung des physischen Raumes als Nebenfolge ökologischer bzw. gesellschaftlicher Entwicklungen verfolgt. Angeeignete physische Landschaft wird als Folge – insbesondere aber als Nebenfolge – individuellen (bzw. kollektiven) menschlichen Handelns verstanden. Handeln bedeutet nach Weber (1976 – zuerst 1922) ein äußeres oder innerliches Tun, Unterlassen oder Dulden, mit dem der Handelnde oder die Handelnden einen Sinn verbinden. Damit lässt sich angeeignete physische Landschaft – in demokratisch-marktwirtschaftlich verfassten Gesellschaftssystemen – idealtypischerweise als Ausdruck des individuellen Strebens nach Glück beschreiben (Körner & Eisel 2003). Dies gilt auch für Flächen, die der natürlichen Sukzession unterliegen. Solche Flächen erscheinen für das Streben nach Glück (z.B. via Einkommen) für eine (ökonomische) Nutzung nonvalent, da ihre Bewirtschaftung als nicht ökonomisch sinnvoll erachtet wird (siehe Voigt 2009). Der Übergangsbereich zwischen noch nicht und schon nicht mehr genutzten Flächen lässt sich also als Indikator für die individuelle (ökonomische) Glückserwartung verstehen. Aus Sicht des politischen Liberalismus ist die Wirksamkeit des Paradigmas der sukzessionistischen Entwicklung von angeeigneter physischer Landschaft insbesondere dann einzuschränken, wenn die Prinzipien der Chancengleichheit (z.B. durch nicht vernünftig zu rechtfertigende Einschränkung des Zugangs zu angeeigneter physischer Landschaft oder durch die Verweigerung der physischen Repräsentanz eigener Kultur, z.B. der Errichtung von Moscheen) und der Fairness gegenüber künftigen Generationen (z.B. durch die übermäßige Ausbeutung von Primärprodukten) eingeschränkt sind.
Zu 3: Das Paradigma der reflexiven Gestaltung angeeigneter physischer Landschaft verfolgt das Ziel, angeeignete physische Landschaft bewusst zu gestalten. Diese bewusste Gestaltung hat in der Regel weder das Ziel, einen als historisch konstruierten Zustand wiederherzustellen, noch Landschaft als Nebenfolge des Spiels der Kräfte (insbesondere des Marktes oder der natürlichen Sukzession) entwickeln zu lassen. Allerdings können Gestaltungen angeeigneter physischer Landschaft gemäß dem Paradigma der reflexiven Gestaltung angeeigneter physischer Landschaft durchaus Versatzsatzstücke gemäß den Paradigmen der Erhaltung bzw. des Sukzessionismus aufweisen. Die Zunahme von Kontingenz hinsichtlich der individuellen Konstruierbarkeit von Landschaft nimmt bei dem Paradigma der reflexiven Gestaltung angeeigneter physischer Landschaft zu. Dies ermöglicht einerseits eine verstärkte reflexive und vielfältigere Ausprägung individueller Landschaftsbezüge, birgt allerdings auch die Gefahr, durch häufig distinktiv motivierte Ansprüche, Bilder zu produzieren, deren ästhetische Anschlussfähigkeit für weite Teile der Bürger nicht gegeben ist (vgl. Tessin 2008). Die Produktion von Bildern mit verminderter Anschlussfähigkeit für große Teile der ansässigen Menschen auf Grundlage des Paradigmas der reflexiven Gestaltung angeeigneter physischer Landschaft ist kritisch zu beurteilen, da sie dem Ideal der Chancengleichheit widerspricht. Darüber hinaus ist dieses Paradigma dafür anfällig, latent andere Paradigmen zu transportieren und zu kaschieren, ohne dass diese offiziell in den Landschaftsdiskurs eingeführt würden.
Zu 4: Während bei den ersten drei dargestellten Paradigmen des Umgangs mit Landschaft die angeeignete physische Landschaft eine herausragende (bei dem Paradigma der Erhaltung und Wiederherstellung von angeeigneter physischer Landschaft und dem Paradigma der sukzessionistischen Entwicklung) bzw. eine besondere Bedeutung (bei dem Paradigma der reflexiven Gestaltung angeeigneter physischer Landschaft) innehatte, basiert das Paradigma der Umdeutung der sozialen Bewertung von Landschaft auf der Idee der Umbewertung (möglichst) ohne Eingriffe in die angeeignete physische Landschaft. Das Ziel der Stärkung kontingenter Landschaftsdeutungen eröffnet die Möglichkeit, physische Räume aufgrund alternativer Deutungsmuster neu als angeeignete physische Landschaft zu rekonstruieren, dennoch unterliegt auch dieses Paradigma potenziell dem Problem verminderter Anschlussfähigkeit.
6 Das Verhältnis gesellschaftlicher und individuell aktualisierter gesellschaftlicher Landschaft
Wissen über Landschaft (und die Definition dessen, was als legitimes Wissen bezeichnet werden kann) ist in der Gesellschaft nicht gleich verteilt, es wird infolge der gesellschaftlichen Differenzierung durch Professionalisierung zum Sonderwissensbestand (Tenbruck 1986). Dabei werden auf der „Suche nach Problemlösungen“ diese Problemlösungen „berufsmäßig organisierten Spezialisten zugewiesen“ (Tänzler 2007: 125). Ein Beispiel für die unterschiedliche Bewertung durch Experten und Laien von Prozessen der Veränderung der physischen Grundlagen der angeeigneten physischen Landschaft führt Tessin (2008: 136) an: „In der professionellen Landschaftsästhetik wird der Verstädterungsprozess […] eher als ‚Landschaftsverschandelung‘ oder ‚Landschaftsfraß‘ wahrgenommen“, während Laien in der Einsicht urteilten, „dass Verstädterung der Landschaft auch etwas mit ‚angenehmem Leben‘ zu tun hat“. Die Erzeugung von unter Experten geteilten Deutungs- und Bewertungsmustern unterliegt einem weitgehend geschlossenen System der Anerkennung. Um in diesem System der berufsmäßig mit Landschaftsdefinitionsmacht Ausgestatteten soziale Anerkennung zu erringen, „übernehmen wir ihre Perspektiven und Kriterien und bemühen uns zu tun, was sie von uns erwarten. Unser Selbstgefühl ist gefesselt an ihre Anerkennung und Anerkennungsentzüge“ (Popitz 1992: 133). Die Abhängigkeit der minder mächtigen Berufsausübenden von jenen, die über die Definitionshoheit über Landschaft verfügen, haben Franke & Kümmerle (2005) am Beispiel von Architektenwettbewerben verdeutlicht: Auf Alternativen gegenüber den herrschenden Paradigmen basierende Entwürfe werden systematisch desavouiert, was – über den Weg der Bedrohung der ökonomischen Existenz – zu einer Ausrichtung am Mainstream der paradigmatischen Ausrichtung führt (vgl. Kühne 2008). Eine solche Praxis der Erhaltung der Hegemonialität eines herrschenden Paradigmas widerspricht dem Prinzip des Verdienstes, schließlich basieren die Entscheidungen zugunsten der Umsetzung eines Konzeptes gemäß eines bestimmten hegemonialen Paradigmas nicht auf Grundlage sachlicher, sondern macht- und einkommensspezifischer Überlegungen. Darüber hinaus ist das Streben nach hegemonialer Deutungshoheit gegenüber der von Dahrendorf (2008: 76) aus liberaler Sicht geforderten „unparteiische[n], tolerante[n], verantwortliche[n] Haltung“ nicht vereinbar.
Bei der Durchsetzung des jeweils vertretenen Paradigmas befinden sich Landschaftsexperten in einem doppelten Dilemma (Kühne 2009): Sie sind gezwungen, einerseits ihre Landschaftsdefinitionen von jenen der Laien abzugrenzen und ihnen den Nimbus der Wissenschaftlichkeit zu verleihen (ansonsten würde ihre Daseinsberechtigung hinterfragt), andererseits sollten sie sich nicht so weit vom Laiengeschmack entfernen, dass ihnen die pekuniären Handlungsgrundlagen entzogen werden. Dieses Dilemma wird dabei einem doppelten Lösungsversuch unterzogen: Einerseits wird das herrschende Paradigma (heute das der Erhaltung von Kulturlandschaft) durch Schulbücher und populäre Publikationen verbreitet, um so eine Legitimationsbasis für das eigene Handeln zu schaffen, andererseits wird bei konkreten Planungen auf eine formalisierte Fachsprache der Landschaftsexperten zurückgegriffen, was wiederum einen Einfluss auf das Verhältnis zum Bürger aufweist. Im Sinne des politischen Liberalismus lässt sich dieser Umgang mit gesellschaftlicher Landschaft in mehrfacher Hinsicht kritisieren: Mithilfe von Lehrmaterialien soll ein bestimmtes Paradigma systematisch unter Missachtung alternativer Paradigmen sozialisiert werden, was die Chancengleichheit unter den Vertretern unterschiedlicher Paradigmen verringert, zudem wird durch die Verwendung einer kodifizierten Fachsprache die Kenntnisasymmetrie zwischen Bürgern (dem eigentlichen Souverän des demokratischen Staates) und Politikern (den Repräsentanten des Souveräns) einerseits und Landschaftsexperten andererseits perpetuiert, was eine Annäherung an das Ideal der Chancengleichheit konterkariert.
7 Fazit
Aus konstruktivistischer Perspektive leitet sich die Notwendigkeit ab, angeeignete physische Landschaft, gesellschaftliche Landschaft und individuelle aktualisierte gesellschaftliche Landschaft als gleichberechtigte Ebenen des sozialen Landschaftsbezugs zu denken. Damit ist eine Fokusverschiebung von den Strukturen und Prozessen des als Landschaft gedeuteten physischen Raumes zu den sozialen und individuellen Strukturen und Prozessen verbunden, auf deren Grundlage physischer Raum als Landschaft gedeutet wird. Als Konsequenz eines konstruktivistisch gedeuteten politischen Liberalismus leitet sich der Bedarf nach einem Übergang vom Denken in Ausschließlichkeiten zu einem Denken in Toleranzen im Umgang mit Landschaft ab. Im Sinne der individualistischen Grundperspektive des politischen Liberalismus ist es ein Ziel, Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, die individuell aktualisierte gesellschaftliche Landschaft insbesondere durch individuelle Bezüge zu physischen Objekten zu entwickeln. Dieser Ansatz steht im Widerspruch zu Bestrebungen, gesellschaftliche Normen der Landschaftskonstruktion (wie die vier dargestellten Paradigmen des Umgangs mit Landschaft) als jeweils verbindlich zu sozialisieren. Die kommunitaristische Alternative einer „erzwungenen Wiedervergemeinschaftung“ durch systematische Stärkung des Gedankens der Höherwertigkeit des Heimischen wird durch den politischen Liberalismus als gegenüber den Idealen der Chancengleichheit und des Verdienstes unvereinbar abgelehnt. Heimat darf nicht dazu dienen, das Fremde auszuschließen, sondern muss es als Bereicherung inkludieren.
Die aus der Idee des politischen Liberalismus ableitbaren Prinzipien des Umgangs mit Landschaft (auf den verschiedenen Ebenen) sind zwar anthropozentrisch, aber dennoch -insbesondere aufgrund des Ideals der Chancengleichheit – nicht durch ein Laisser-Faire gekennzeichnet. Aus Perspektive eines konstruktivistisch verstandenen politischen Liberalismus lässt sich aus der bundesnaturschutzgesetzlich gesetzten Trias der Vielfalt, Eigenart und Schönheit nur die Vielfalt als Grundlage der Chancengleichheit künftiger Generationen begründen. Eigenart wird dann begründungsfähig, wenn sie als Grundlage für Vielfalt bzw. als Aufrechterhaltung ökosystemischer Funktionen gedeutet wird. Schönheit hingegen lässt sich als soziales Konstrukt mit hegemonialem Deutungsimperativ nicht mit der Idee des Individualismus des politischen Liberalismus begründen. Hier zeigt sich auch die grundlegende Differenz zu kommunitaristischen Theoriesystemen: Bevorzugen kommunitaristische Entwürfe einen kollektivistischen Ansatz von Schönheit, präferieren liberale Entwürfe einen individuellen, nicht fremddeterminierten Ansatz von Schönheit (vgl. auch Körner 2000). Schönheit lässt sich dementsprechend nicht als Aufgabe der Planung begründen.
Wird das Prinzip der intergenerationellen Chancengleichheit in das Kalkül des Umgangs mit Landschaft einbezogen, gerät die Ressourcenfrage stärker in den Fokus. Dabei gilt es, neben physischen Ressourcen (z.B. Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, der Artenvielfalt) auch finanzielle Ressourcen so einzusetzen, dass die Lebenschancen künftiger Generationen maximiert werden. Dies bedeutet hinsichtlich der Umgestaltung der physischen Grundlagen angeeigneter physischer Landschaften einerseits eine Prüfung, ob die gemäß aktuellen Bedürfnissen erzeugten physischen Objekte mit langer Persistenz (z.B. technische Infrastrukturen) auch den (zu erwartenden) Bedürfnissen künftiger Generationen entsprechen. Andererseits ist mit der Umgestaltung physischer Objekte vielfach eine finanzielle Belastung künftiger Generationen verbunden. Damit besteht die Gefahr, dass künftige Generationen mit physischen Objekten konfrontiert sind, die nicht ihren Bedürfnissen entsprechen, für deren Finanzierung sie aber dennoch aufzukommen haben. Ein solches Handeln ist aus Perspektive des Verdienst- und des Chancengleichheitsprinzips nicht begründbar.
Dadurch wird deutlich, dass der Perspektive des politischen Liberalismus weniger das Paradigma der Erhaltung und Wiederherstellung von angeeigneter physischer Landschaft (es sei denn, damit ist die Wahrung der Lebenschancen künftiger Generationen verbunden, wie dies bei der Erhaltung des Artenschutzes der Fall ist) als das der sukzessionistischen Entwicklung (sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Lesart) von angeeigneter physischer Landschaft, der reflexiven Gestaltung angeeigneter physischer Landschaft und der Umdeutung der sozialen Bewertung von Landschaft entspricht. Dennoch toleriert der politische Liberalismus auch das Paradigma der Wiederherstellung einschließlich seiner Umsetzung aufgrund seiner Gerechtigkeitskonzeption, auch wenn er seine Umsetzung nicht als staatliche Aufgabe begreift, sondern dies privaten Initiativen überlässt.
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Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. Dr. Olaf Kühne, Universität des Saarlandes, Stiftungsprofessur „Nachhaltige Entwicklung“ der Europäischen Akademie Otzenhausen gGmbH, Campus, D-66123 Saarbrücken, E-Mail o.kuehne@mx.uni-saarland.de .
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