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25 Jahre Nationalpark

Hamburg (WWF). Der Nationalpark Wattenmeer in Niedersachsen besteht seit 25 Jahren. Aus diesem Anlass hat sich der WWF klar zum Nationalpark bekannt und begrüßte dessen Erfolge – etwa den ­besseren Schutz der Salzwiesen, das weitgehende Verbot der Jagd auf rastende Wasservögel, die Bestandserholung von Seehunden und Kegelrobben sowie die inzwischen sehr breite Zustimmung der Öffentlichkeit für den Nationalpark und dessen Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe.

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Zugleich warnte der WWF angesichts zahlreicher Prob­leme aber vor einem Glaubwürdigkeitsproblem. Die Industrialisierung sei zur großen Gefahr geworden. Kohlekraftwerke in Wilhelmshaven und Eems­haven, ausgeweitete Hafenbauten und Vertiefungen in den Flussmündungen von Elbe, Weser und Ems sowie aufwändige Kabelbauten zu den Offshore-Windparks würden zur Belastung für das Wattenmeer. „Wenn für die Kabel schon der Nationalpark in Anspruch genommen wird, dann muss dies gebündelt und durch so wenige Kabel wie möglich erfolgen“, sagte Wattenmeerexperte Hans-Ulrich Rösner. „Auch besteht immer noch die Gefahr, dass Energiekonzerne im Nationalpark nach Öl suchen oder Kohlendioxid ablagern wollen.“

Auch die Fischerei ist nach Einschätzung des WWF noch nicht ausreichend naturverträglich. Die Krabbenfischerei müsse sich stärker auf die Bereiche seeseitig der Inseln verlegen. Die Muschelfischerei müsse die im trockenfallenden Watt liegenden Muschelbänke schonen und Importe von Miesmuscheln aus anderen Ländern, mit denen weitere gebietsfremde und invasive Arten ins Watt eingeschleppt werden können, unterlassen.

Tourismus nehme immer stärker auch den Nationalpark in Anspruch und könne an der falschen Stelle zur Belastung für die Natur werden. Der WWF forderte daher das Land Niedersachsen auf, mit mehr Rangern für eine bessere Betreuung des Nationalparks zu sorgen. Derzeit seien gerade einmal sechs Ranger in der Nationalparkwacht für dieses große Gebiet eingesetzt. Auch die starke Austrocknung vieler Dünengebiete auf den Inseln rühre vom touristischen Wasserverbrauch her.

Die größte Gefahr für den Nationalpark Wattenmeer liegt aus Sicht der Umweltschutzorganisation langfristig im Anstieg des Meeresspiegels, der durch den Klimawandel stark beschleunigt wird. Damit Watt, Salzwiesen, Strände und Dünen nicht irgendwann verschwinden, seien neben besserem Klimaschutz auch rechtzeitige Anpassungsmaßnahmen vonnöten – dazu forderte der WWF gemeinsame Pilotprojekte.

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