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Alpenflüsse im Betonkorsett

Schaan/FL (CIPRA). An der Salzach in Österreich wird das nunmehr achte Wasserkraftwerk gebaut. Die stetige Zubetonierung des längsten und wasserreichsten Nebenflusses des Inn ist für die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA nur ein Beispiel unter vielen: „Mit dem Ruf nach erneuerbaren Energien im Namen des Klimaschutzes nimmt auch der Druck auf die letzten unverbauten Alpenflüsse zu. Anstatt neue Kraftwerke zu bauen, sollen die bestehenden naturverträglich modernisiert werden“, erklärte die Organisation in einer Pressemitteilung.

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Dieser naturschutzfachlich wertvolle Abschnitt der Salzach in Österreich soll dem geplanten Kraftwerk Stegenwald zum Opfer fallen.
Dieser naturschutzfachlich wertvolle Abschnitt der Salzach in Österreich soll dem geplanten Kraftwerk Stegenwald zum Opfer fallen.Landesumweltanwaltschaft Salzburg
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Das geplante Wasserkraftwerk Stegenwald sei das achte Kraftwerk innerhalb einer 41 km langen Strecke. Damit verliere einer der größten Alpenflüsse ein letztes unberührtes Stück Natur, eine der wertvollsten Fischstrecken der 225 km langen Salzach gehe zu Grunde. Kein Einzelfall, urteilte die CIPRA: Weitere aktuelle Beispiele für umstrittene Wasserkraftwerke nannte sie für die Schweiz (fünf Projekte), Slowenien (drei) und Deutschland (an Lech und Ammer).

„Die Grundsätze einer vernünftigen Energiepolitik werden mit stetigen Neuerschließungen von Wasserkraftwerken auf den Kopf gestellt“, sagte Andreas Götz, Geschäftsführer von CIPRA International. Anstatt das Energiesparen in den Vordergrund zu rücken, werde der Fokus auf die Erzeugung von noch mehr Strom aus Wasserkraft gelegt. Hinzu komme, dass gerade in Zeiten des höchsten Energiebedarfs, im Winter, die alpinen Flüsse zu wenig Wasser für eine gesicherte Stromversorgung führen. Es brauche dann zusätzliche fossile Energie – und die Abhängigkeit davon sei damit nicht geringer, sondern steige. „Naturschutz und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, so Andreas Götz. Er forderte, die bestehenden Wasserkraftwerke auf naturverträgliche Art zu sanieren. Eine Modernisierung der Anlagen könne zu einer Verdreifachung der Stromproduktion führen und die Begleitmaßnahmen könnten sogar die ökologische Situation rund um das Kraftwerk verbessern. Darüber hinaus sei das Einsparen von Energie unverzichtbar.

Die CIPRA hat die Zusammenhänge von Naturschutz und Klimawandel im Rahmen des Klimaprojektes cc.alps zusammen mit Wissenschaftlern aufgearbeitet, dokumentiert und bewertet.

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