Bodenfachleute auf die Baustelle
Gelsenkirchen (BVB). Die Schweiz macht vor, wie auf Baustellen mit Böden umgegangen werden sollte. Dort arbeiten Bauherren bei größeren Bauvorhaben mit anerkannten Bodenkundlern zusammen, die dafür Sorge tragen, dass bodenschonend gearbeitet wird. Dazu gehören folgende Kriterien: keine Verdichtung der angrenzenden Böden; keine stofflichen Einträge; Aufbau neuer Böden, auf denen Pflanzen langfristig gedeihen können. Die Umwelt wird geschont und zudem viel Zeit und Geld gespart.
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In Deutschland wissen Bauunternehmen erst wenig über die Vorteile der bodenkundlichen Baubegleitung. Das zeigte ein Workshop bei der Jahrestagung des Bundesverbandes Boden e.V. (BVB) in Gelsenkirchen, die in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen organisiert wurde. „In den Genehmigungsbehörden fehlen oft Ansprechpartner für qualifizierte Auskünfte dazu“, kommentierte BVB-Vizepräsident Prof. Wilhelm König. Der Fachausschuss „Bodenkundliche Baubegleitung“ des Bundesverbandes Boden erstelle derzeit einen Leitfaden, der sich an Planer, Architekten und Bauherren wendet. Das sei ein erster Schritt, um in Deutschland bodenkundliche Baubegleiter zu etablieren.
Mitten im Ruhrgebiet tauschten die Fachleute des BVB ihre Erfahrungen aus. Vorgestellt wurden Konzepte zum Bodenmanagement, die bei Baumaßnahmen die Belastung der Böden und mögliche Nutzungsmöglichkeiten von vornherein berücksichtigen. Beispielhaft wurden die Planungen für den Emscherumbau und Aktivitäten der Stadt Gelsenkirchen zum Schutz von Böden und zur Reaktivierung von Brachflächen vorgestellt.
Die Stadt Stuttgart macht derzeit in erster Linie mit dem umstrittenen Bahnhofs-Bauprojekt Stuttgart 21 von sich reden. Auf der Tagung stellte hingegen ein Vertreter des Stuttgarter Referates Städtebau und Umwelt ein äußerst innovatives Konzept mit Vorbildcharakter für ganz Deutschland vor. „Das Bodenschutzkonzept Stuttgart zeigt, wie und dass der Flächenfraß von der Stadt in das Umland zu stoppen ist“, lobte BVB-Präsidentin Prof. Gabriele Broll. „Der Beitrag belegt, dass wir in Deutschland von der punktuellen Sanierung und Betrachtung der Böden bei der flächenhaften Planung und damit einem professionellem Bodenmanagement angekommen sind“, so Broll.
Alle Beiträge der Jahrestagung sowie Informationen über den Verband finden sich in Kürze unter http://www.bvboden.de .
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