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Grünes Band: 20 Jahre und noch kein umfassender Schutz

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Berlin (BUND/ej). Das Naturschutzprojekt „Grünes Band“ besteht seit 20 Jahren – am 09. Dezember 1989 gründeten beim ersten deutsch-deutschen Naturschutztreffen nach dem Mauerfall der BUND und sein Landesverband in Bayern, der Bund Naturschutz (BN). Diese zogen nun eine nüchterne Bilanz: Nach 20 Jahren seien nur knapp 30% des rund 1400km langen und 180km² großen Areals als Naturschutzgebiet oder Nationalpark ausgewiesen und somit rechtskräftig vor Naturzerstörung geschützt.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender, resümierte: Obwohl vor sechs Jahren beschlossen wurde, dass sämtliche bundeseigenen Flächen entlang des Grünen Bandes nicht mehr auf dem freien Grundstücksmarkt veräußert werden dürften, habe bisher lediglich das Bundesland Thüringen die Flächen übernommen. „Wir fordern die fünf anderen Anrainer-Länder und die Bundesregierung auf, endlich ihrer Verantwortung für diesen einzigartigen Biotopverbund gerecht zu werden.“

Als erstes gesamtdeutsches Naturschutzprojekt sei das Grüne Band eine einmalige Erinnerungslandschaft, deren Naturreichtum mit über 600 Arten der Roten Liste für kommende Generationen als lebendiges ökologisches Denkmal erhalten werden müsse, so Kai Frobel, Leiter des BUND-Projekts. Vom einstigen Lebensraumverbund seien heute noch 85% der Fläche erhalten. Durch intensive Landwirtschaft und Flächenverbrauch sei jedoch auch dieses Gebiet akut bedroht.

Das Grüne Band Deutschland sei zudem Vorbild für ein „Grünes Band Europa“ entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, das vom Eismeer bis ans Schwarze Meer über 12500km bedeutende Naturräume verbinde. Im UNO-Jahr der Biodiversität 2010 sei das Grüne Band als paneuropäischer Biotopverbund ein Beispiel für die Erhaltung der Artenvielfalt (Informationen: http://www.gruenesband.info ).

Im oberfränkischen Hof, dem Geburtsort des Projekts, feierten die Umweltminister aus Bayern, Sachsen und Thüringen den 20. Jahrestag. Von den Handlungsdefiziten findet sich in den offiziellen Pressemitteilungen indes nichts.

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