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Neuer Ansatz

Wie viel Natur steckt im internationalen Handel?

Forschende haben einen neuen Ansatz entwickelt, mit dem sich die Abhängigkeit des internationalen Handels von der Natur in Zahlen ausdrücken lässt. Der mehrschrittige Prozess, der im Fachmagazin „People and Nature“ veröffentlicht wurde, soll dabei helfen, die komplexe Beziehung zwischen Natur und internationalem Handel besser zu verstehen.

von iDiv/Red erschienen am 18.04.2024
Viele pflanzliche Produkte würde es ohne Bestäubungsleistungen nicht geben – so auch Kakaobohnen. © Anke / Pixabay
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Die Forschenden unter Leitung des Synthesezentrums sDiv am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) analysierten verschiedene Studien, die sich mit international gehandelten Produkten und dem Beitrag der Natur zu diesen Produkten beschäftigten. „Mit dieser Studie untersuchen wir erstmals explizit die Abhängigkeit von NCPs und international gehandelten landwirtschaftlichen Produkten“, sagt Erstautorin Alexandra Marques, die bei der PBL Netherlands Environmental Assessment Agency als Wissenschaftlerin tätig ist. „Diese Problematik wurde bislang noch nicht sehr oft untersucht oder gar quantifiziert.“

Indem die Forschenden viele solcher einzelnen Studien wie Teile eines Puzzles analysierten, gelangten sie zu einem dreistufigen Prozess, der sich prinzipiell auf alle landwirtschaftlichen und international gehandelten Produkte anwenden lässt: 1) die räumliche Zuordnung, wo NCPs erbracht werden und wo sie nachgefragt werden; 2) die Verknüpfung mit dem konkreten landwirtschaftlichen Produkt und 3) die Erfassung der internationalen Handelsströme. Dieser Ansatz lässt sich für bestimmte Produkte bereits gut umsetzen. So forscht das Team derzeit daran, die Abhängigkeit des Handels mit Kaffee oder Soja aus Brasilien von NCPs mit Zahlen zu belegen. Dazu sind allerdings transparente Daten zu den jeweiligen Handelsströmen, zu Anbau- und Zielregionen nötig.

Mit ihrem neuen Ansatz wollen die Forschenden dazu beitragen, die komplexe Beziehung zwischen Natur und internationalem Handel besser zu verstehen und so einen Beitrag zur Arbeit wichtiger Gremien wie des Weltbiodiversitätsrates IPBES leisten. Ein besseres Verständnis der Abhängigkeit verschiedener Produktionsprozesse von NCPs unterstützt zudem die Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal, der unter anderem Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Abhängigkeiten von der Natur zu bewerten und offenzulegen.

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