Startschuss für „NaturErbeKlima“
Die Klima- und Naturschutzwirkung der DBU-Naturerbeflächen zu prüfen und zu verbessern ist Ziel des Modellprojekts „NaturErbeKlima“. Am 19. Juli hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke den Förderbescheid überreicht.
von DBU/Red erschienen am 01.08.2024Mit „NaturErbeKlima“ wird das DBU-Naturerbe-Team in einer Machbarkeitsstudie Maßnahmen für ausgewählte DBU-Naturerbeflächen planen und auf ihre Klima- und Naturschutzwirkung überprüfen. „Mit den Fördermitteln wollen wir in den nächsten Jahren auf rund ein Drittel aller DBU-Naturerbeflächen im Sinne des natürlichen Klimaschutzes aktiv werden“, erläutert Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe. Konkret gehe es darum, degradierte Moore und Auen zu renaturieren, Landschaftswasserhaushalte zu optimieren, standortheimische Laubbäume zur Brandvermeidung einzusetzen sowie mögliche Anrainergrundstücke an den DBU-Naturerbeflächen in Augenschein zu nehmen, um eine Erweiterung von Wildnisflächen zu prüfen. „Wir starten jetzt auf unserer mit rund 9.600 Hektar größten DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide am Stettiner Haff in Mecklenburg-Vorpommern“, so Belting. Bei dem größten Teilvorhaben zur Renaturierung des Wasserhaushalts von Moorgrünland und Niedermooren steht dort eine mögliche Wiedervernässungsfläche von insgesamt rund 1.500 ha im Fokus.
Digitaler Leitfaden für Projekte im natürlichen Klimaschutz
„Mithilfe der Projektförderung möchten wir neben den praktischen Umsetzungen auch genehmigungsreife Maßnahmenkonzepte erarbeiten, die wir in Form eines digitalen Leitfadens anderen Interessierten für die Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung von Projekten im natürlicher Klimaschutz zur Verfügung stellen“, sagt Belting. Oft verzögern sich Wiedervernässungsprojekte durch langwierige und umfangreiche Genehmigungsverfahren. Es fehle in Politik und Verwaltung vielerorts an Erfahrung in der Umsetzung vergleichbarer Projekte. Mit Vorlagen für Leistungsverzeichnisse, Ausgestaltung von Genehmigungsprozessen, Instrumenten für die Öffentlichkeitsarbeit und Monitoringkonzepten soll „NaturErbeKlima“ eine praktische Handreichung bieten, um auch auf anderen Naturschutzflächen mehr Wasser in der Landschaft zu halten.
DBU Naturerbe hat 66 Flächen vom Bund übernommen
Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 66 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Der Bund verzichtet seit 2005 auf den Verkauf ausgewählter, wertvoller Naturflächen im Bundeseigentum und hat stattdessen bislang rund 164.000 Hektar dem Naturschutz gewidmet und größtenteils an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, strukturarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.
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