Haussperling am häufigsten gemeldet
Vom 8. bis 12. Mai fand die diesjährige „Stunde der Gartenvögel“ statt. Bei der Citizen-Science-Action können Menschen Vögel zählen und an den NABU, den LBV oder – in der Schweiz – an BirdLife melden. Über 27.000 Personen haben sich in diesem Jahr beteiligt. Spitzenreiter der gemeldeten Arten: der Haussperling.
von BirdLife CH/NABU/LBV/Red erschienen am 13.06.2024Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz führte der Haussperling die Liste mit deutlichem Abstand an. Platz 2 belegte in Deutschland die Amsel, in der Schweiz teilen sich Amsel und Rabenkrähe den zweiten Platz. Platz 3 belegten die Kohlmeise, in der Schweiz außerdem die Elster.
Trotz der Position als Spitzenreiter leiden die Sperlingspopulationen jedoch: „Gerade in Großstädten wie München gibt es immer weniger Spatzen, die die Tische in Biergärten und Cafés nach Krümeln absuchen“, erklärt Angelika Nelson, Ornithologin des LBV. Ein Grund: Der Spatz leidet unter akuter Wohnungsnot. Er brütet in Nischen und Mauerspalten, die er an glatten Neubaufassaden nicht findet. Außerdem brauchen Spatzen Hecken und Sträucher, in denen sie sich in großen Trupps verstecken können.
Deutliche Auffälligkeiten in der Meldehäufigkeit gab es vor allem beim Mauersegler, aber auch bei Schwalben: Während der Mauersegler in beiden Ländern regelmäßig gemeldet wurde, wurden Mehl- und Rauchschwalben tendenziell seltener gesichtet. Die Rauchschwalbe stand am 12. Mai laut NABU(Stand: 18 Uhr) bei -26 % und wurde in weniger als 7 % der Gärten beobachtet, Mehlschwalben werden immerhin in 14 % der Gärten gesichtet. Dennoch bleibt ein Rückgang der gesichteten Tiere von 20 % im Vergleich zum Vorjahr bestehen.
Was der Auslöser dafür sein könnte, darüber kann NABU-Vogelexperte Martin Rümmler aktuell nur rätseln: „Vielleicht gab es bei den Schwalben durch den Kälteeinbruch und schlechtes Wetter Verzögerungen beim Rückzug.“ Der könnte einigen schwächeren Tieren zum Verhängnis geworden sein, sodass sie die Rückkehr nicht mehr geschafft haben. Der Mauersegler indes könnte davon verschont geblieben sein, weil er etwas später zurückkehrt.
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