Neue Broschüre zum Eschentriebsterben
Zum Abschluss des Waldklimafonds-Forschungsvorhabens „FraxForFuture“ liegt nun ein Handlungsleitfaden zum Umgang mit dem Eschentriebsterben vor. Zusammen mit dem 2021 erschienenen Boniturschlüssel ist er ein wichtiges Forschungsergebnis für die forstliche Praxis auf dem Weg zum Erhalt der Esche als Wirtschaftsbaumart. Eine weitere Erkenntnis der Autoren: Ohne „Mut zur Esche“ geht es nicht.
von FNR/Red erschienen am 18.04.2024Die waldbaulichen Empfehlungen zielen darauf ab, die Gemeine Esche langfristig in stabilen Populationen zu erhalten. Die Eschennaturverjüngung sollte gezielt gefördert werden, da sie aufgrund der auch heute noch hohen Individuendichte über größtes natürliches Selektionspotenzial verfügt. Infolge der innerartlichen Konkurrenz setzten sich so die vitaleren Individuen gegen das Eschentriebsterben durch. Konkurrenzdruck durch andere Baumarten, der in intensiv gemischten Verjüngungen von den Begleitbaumarten sowie von verdämmender Bodenvegetation ausgeht, sollte verringert werden. Eschen, die sich gegenüber anderen Baumarten bisher behauptet haben, sollten in allen Wuchsklassen solange gefördert werden, bis sie relativ vital erscheinen.
Die waldbaulichen Maßnahmen seien nicht ohne ein Verlustrisiko umsetzbar, so die Autoren und erfordern daher „Mut zur Esche“. Mit FraxRecovery hat der Forschungsverbund bereits die nächsten notwendigen Schritte zur Rettung der Esche festgelegt. Eine Finanzierung über den Waldklimafonds wird jedoch bedauerlicherweise nicht mehr möglich sein, da diese Förderrichtlinie aus haushaltspolitischen Gründen ausgelaufen ist.
„In der Überzeugung, dass die Esche und der Erreger überdauern werden, kann uns eine kontrollierte und begleitete Umsetzung von Forschungsergebnissen helfen, auch unter sich verändernden klimatischen Bedingungen gesündere Waldstrukturen zu entwickeln“, so Jörg Grüner, Sprecher des Gesamtprojektes FraxForFuture. „Mit dem Auslaufen des Waldklimafonds liegen die aus unserer Sicht notwendigen weiteren wissenschaftlichen Arbeiten zum Erhalt der Baumart Esche nun auf Eis.“
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.