Entbuschung zur Förderung von Offenlandarten
Auf verschiedenen Flächen im Nationalpark Hainich werden im Januar und Februar Büsche und Sträucher mithilfe von Kettenbaggern entfernt. Dieses Vorgehen in dem Nationalpark, der sich eigentlich dem Motto „Natur Natur sein lassen“ verschrieben hat, liegt in dem Konflikt dieser Zielsetzung mit der Verpflichtung dem Schutzgebietsnetz Natura 2000 begründet. Dementsprechend sind auch hier vorkommende, lichtliebende Arten und Lebensräume von europäischem Interesse zu schützen.
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Ohne Nutzung, in diesem Fall extensive Beweidung, ist das nicht möglich. In diesem Zielkonflikt wurde nun eine Lösung gefunden. In einem ersten Schritt werden daher ausgewählte Flächen entbuscht. „Künftig sollen 10 % der Nationalparkfläche, also 750 ha, mittels Beweidung als Offenland erhalten werden. So finden beispielsweise Gelbbauchunke, Skabiosen-Scheckenfalter, Sperbergrasmücke und Neuntöter auch weiterhin im Hainich einen nicht zu ersetzenden Lebensraum. Der weit überwiegende Teil des Nationalparks, 90 %, bleibt der Umsetzung des Wildnis-Zieles hin zum „Urwald mitten in Deutschland“ gewidmet“, erklärt Nationalparkleiter Manfred Großmann.Derzeit sind 94 % der Nationalparkfläche ohne Nutzung. Sechs Prozent werden bereits extensiv mit Schafen beweidet. Vier Prozent (entspricht 300 ha), ausschließlich ehemalige Weideflächen, werden nun wieder in die Nutzung genommen. Eine Voraussetzung für die Wiederbeweidung sind Entbuschungsmaßnahmen auf bereits stärker zugewachsenen Flächen. Die Umsetzung wird gefördert durch Mittel des Thüringer Umweltministeriums und der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK).
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