Neue Suchmaschine bietet Zugriff auf den Status von 30.000 Arten
Das Rote-Liste-Zentrum hat eine kostenlose Online-Suchmaschine ins Netz gestellt, die Nutzern kostenlos ermöglicht, den Gefährdungsstatus von 30.000 in Deutschland vorkommenden Arten zu ermitteln.
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Die Datenbank greift auf die Fachgutachten der bundesweiten Roten Listen zu, die vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben werden. Für im Naturschutz tätige Personen ebenso interessant sind die auf der Website veröffentlichten „Gesamtartenlisten“. Diese sind wichtiger Bestandteil der bundesweiten Roten Listen. In ihnen sind alle in Deutschland etablierte Arten der jeweiligen Organismengruppe aufgeführt. Auf der Website gibt es Gesamtartenlisten für 60 Gruppen, unter anderem für die Brutvögel, Tagfalter, die fast 500 Wildbienen und rund 4.300 Farn- und Blütenpflanzen, aber auch für weniger bekannte Artengruppen wie Raubfliegen oder Pseudoskorpione. Einführungstexte zu verschiedenen Artengruppen geben einen kurzen Überblick zur Gefährdungssituation innerhalb der Gruppen und Ursachen ihrer Gefährdung, weisen aber auch auf besondere Spezies hin, wie beispielsweise den nützlichen Bücherskorpion.
Einen tieferen Einblick in die Lebensweise von Tieren, Pflanzen und Pilzen geben darüber hinaus erste Artenportraits, die regelmäßig ergänzt und zu einer „Portraitgalerie der Arten“ ausgebaut werden sollen. Sie zeigen Wissenswertes und Kurioses auf und auch, was zu tun ist, um den Bestand einer Art zu erhalten. Sie reichen bisher von bekannten Tieren wie dem Feldhasen oder dem Iltis bis hin zu weniger bekannten wie dem Trauer-Rosenkäfer oder der Filzbiene (siehe Artportrait „Trojaner im Anmarsch“).
Die Roten Listen und das Rote-Liste-Zentrum
Rote Listen sind wissenschaftliche Fachgutachten und dienen der Information der Öffentlichkeit über die Gefährdungssituation der Arten. Sie sind unter anderem Datenquelle für gesetzgeberische Maßnahmen, Grundlage und Argumentationshilfe für raum- und umweltrelevante Planungen und zeigen Handlungsbedarf für die Erhaltung von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten auf. Die bundesweiten Roten Listen werden von rund 550 Fachleuten erarbeitet. Weitere rund 20.000 Personen haben in den letzten Jahren Beobachtungsdaten dafür bereitgestellt. Diese Arbeiten werden hauptsächlich ehrenamtlich erbracht. Die Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands werden vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben.
Das Rote-Liste-Zentrum koordiniert im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz seit 2019 die Erstellung der bundesweiten Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Es begleitet und unterstützt dazu die jeweiligen Expertinnen und Experten fachlich, organisatorisch und finanziell. Das Rote-Liste-Zentrum ist beim DLR Projektträger in Bonn angesiedelt.
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