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Klimawandel

Deutschland ist bereits wärmer geworden

Die Folgen der globalen Erderwärmung werden in Deutschland spürbarer und lassen sich immer besser belegen. Das zeigt der zweite Monitoringbericht der Bundesregierung, der heute vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) in Berlin vorgelegt wurde. Demnach hat sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland zwischen 1881 und 2018 bereits um 1,5 Grad erhöht. Allein in den letzten fünf Jahren stieg die Temperatur um 0,3 Grad an. Dadurch kommt es unter anderem zu mehr Gesundheitsrisiken durch die Hitzebelastung, einem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur der Nordsee sowie zu stärkeren Ertragsschwankungen in der Landwirtschaft.

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Die Klimaerwärmung sorgt nicht nur für Hitzewellen, sondern auch für Starkregenereignisse mit nachfolgenden Überschwemmungen (hier an der Donau bei Vilshofen).
Die Klimaerwärmung sorgt nicht nur für Hitzewellen, sondern auch für Starkregenereignisse mit nachfolgenden Überschwemmungen (hier an der Donau bei Vilshofen).Tjards Wendebourg, Redaktion NuL
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"Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur in Deutschland um 0,3 Grad in nur fünf Jahren ist alarmierend. Dem können wir nur mit vorsorgendem Klimaschutz und konsequenter Anpassung an den Klimawandel begegnen", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze anlässlich der Vorstellung. Dies bedeute zum Beispiel, sich bei allen Bau- und Infrastrukturprojekten besser vor Beeinträchtigungen durch Hitze, Starkregen oder Hochwasser zu wappnen und es gelte auch bei der Gestaltung von städtischen Wohngebieten vorzusorgen. "Begrünte Dächer und Gebäudefassaden, Wasserflächen und verschattete Plätze lindern hier Hitze und verbessern den Regenwasserrückhalt", erinnerte die Ministerin. Maßnahmen zur Klimaanpassung machten die Infrastruktur robuster und brächten einen Mehrwert für die Lebensqualität."

"Die Botschaft des Monitoringberichts lautet: Die Zukunft hat uns bereits erreicht. Deutschland steckt mittendrin in der Erderhitzung, mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit. Es muss dringend vorgesorgt werden, um diesen Folgen zu begegnen. Das Monitoring muss weiter verbessert werden und Klimawandelfolgen auf der einen und staatliche Investitionen auf der anderen Seite komplett erfassen. Denkbar ist hier zum Beispiel ein von Bund und Ländern getragenes und finanziertes Sonderprogramm Klimavorsorge", ergänzte UBA -Präsidentin Maria Krautzberger.Die Erhöhung der mittleren Temperatur sei auch mit einer höheren Anzahl "Heißer Tage" verbunden – also Tage, an denen die Temperaturen über 30°C steigen. Diese ist seit 1951 von etwa drei auf derzeit etwa zehn Tage pro Jahr gestiegen.

Neben den Folgen für die Land- und Forstwirtschaft, die menschliche Gesundheit und Industrie, führt der Klimawandel auch zu einer gravierenden Veränderung der Ökosysteme. Neue Krankheiten und Schädlinge werden begünstigt, Feuchtbiotopeen droht die Austrocknung, Pflanzengesellschaft verändern sich durch die Verschiebung der Konkurrenzverhältnisse und das Artensterben kann sich beschleunigen.

Im Monitoringbericht 2019 sind die Daten aus den Jahren 2018 und 2019 noch nicht systematisch berücksichtigt, da die Aufbereitung statistisch gesicherter, bundesweiter Daten eine zeitliche Verzögerung bedingt. Ziel des fortlaufenden Monitorings im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie ist weniger eine Darstellung der jeweils aktuellen Entwicklung, sondern die systematische Beobachtung von Klimawirkungen und Anpassung aufgrund statistisch fundierter Zeitreihen. Wo schon möglich wird in den Berichtstexten jedoch eine erste Einschätzung auf die Entwicklungen in 2018/19 gegeben.

Der aktuelle Bericht wurde vom "Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass)" im UBA zusammen mit fast 200 Personen aus 30 Bundes- und Länderbehörden, mehreren Universitäten und Fachverbänden erarbeitet.

> 2. Klimabericht

 

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